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Thüringen: Aktualisiertes Landesprogramm Hochwasser und neue Strategie gegen Niedrigwasser vorgestellt

Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund hat Anfang Mai das fortgeschriebene Landesprogramm Hochwasserschutz und eine neue Niedrigwasserstrategie für Thüringen vorgestellt. Damit bereitet sich die Landesregierung zusammen mit den Partnern in Verbänden und Kommunen auf mehr Extremwetter in den Regionen vor. Das Thüringer Landesprogramm Hochwasserschutz für den Zeitraum 2022-2027 enthält ca. 400 Millionen Euro und knapp 900 Maßnahmen des Landes, der Kommunen und der Gewässerunterhaltungsverbände zur Verbesserung des Hochwasserschutzes in Thüringen: 65 km Hochwasserschutzanlagen des Landes sollen baulich verändert und das Schadenspotenzial weiter gesenkt werden. Durch Deichrückverlegungen sollen 1600 Hektar an Retentionsfläche wiedergewonnen werden. Die kommunale Hochwasserabwehr wird durch Wasserwehrdienste verstärkt. Die Einsatzkräfte werden im neuen Thüringer Hochwasserschulungszentrum geschult. Zudem investiert das Land rund 15 Millionen Euro in die kommunale Starkregenvorsorge. Die neue Niedrigwasserstrategie Thüringen bereitet die Regionen dagegen auf Trockenheit und Dürre vor. Thüringen ist neben Brandenburg erst das zweite Bundesland mit einer landesweiten Strategie. Dabei geht es um bessere Prognosegrundlagen und passende Problemlösungen: Das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) bereitet Wasserbilanzen für alle Regionen vor. Mit den Wasserversorgern und der Fernwasserversorgung sollen Klimastresstests durchgeführt werden. Thüringen baut das bereits existierende Niedrigwasserportal für kommunale Akteure in den Verwaltungen auf, mit dem Ziel gemeinsamer Warn- und Alarmstufen und schneller Kommunikations- und Meldewege. Die Talsperrensteuerung wird dynamischer, wenn sie auf mittelfristige Witterungsvorhersagen reagiert. Naturnahe Fließgewässer sind robuster gegenüber Klimaänderungen. Deshalb sind auch eine gute Wasserqualität und Gewässerstruktur Teil der Klimaanpassungen. Ebenfalls Teil der Niedrigwasserstrategie sind langfristige Querschnittsthemen, die bereits von der Landesregierung bearbeitet werden und noch stärker Berücksichtigung finden werden, unter anderem: Durch eine klimaangepasste Landwirtschaft und durch ökologischen Waldumbau wird die Grundwasserneubildung gestärkt. Durch Regenwassermanagement, Entsiegelung und Speicherung wird der Wasserrückhalt in urbanen Räumen im Sinne einer Schwammstadt verbessert.

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