Anzeige

Trinkwasserversorgung fit machen für den Klimawandel

Die Trinkwasserversorgung bei Extremwetterereignissen wie langer Dürre oder Starkregen sicherstellen - dieses übergeordnete Ziel verfolgt das Forschungsprojekt TrinkXtrem. Bei TrinkXtrem kooperieren Wasserversorgungsunternehmen aus diversen Regionen Deutschlands mit Forschungseinrichtungen und Einrichtungen des Bundes und der Länder. Das Institut für Wasser- und Umweltsystemmodellierung der Universität Stuttgart erforscht gemeinsam mit den Partnern am Beispiel des Donaurieds bei Ulm, wie die Vorhersagefähigkeit von Grundwassermodellen verbessert und Entscheidungen verlässlicher abgesichert werden können. TrinkXtrem setzt auf einen ganzheitlichen Ansatz, der vier Themenfelder umfasst. Die quantitativen und qualitativen Auswirkungen von Extremereignissen auf die Rohwasserressourcen der Wasserwerke, auf Fragestellungen zum Betrieb der Rohwasserfassungs-, Aufbereitungs- und Verteilungsanlagen, auf die Erfassung und Prognose des Wasserbedarfs sowie auf neue Konzepte zum Preismanagement, Risikomanagement sowie zur Vorsorge. Wichtige Voraussetzung ist, die Auswirkungen von Extremereignissen auf die verfügbare Rohwassermenge, das „Rohwasserdargebot”, besser vorhersagen zu können. Diesen Part übernehmen die Projektleiter an der Universität Stuttgart. Sie knüpfen dabei an ein numerisches Grundwassermodell an, das die Ingenieurgesellschaft Prof. Kobus und Partner (kup) im Auftrag der Landeswasserversorgung (LW) für das Donauried am Rande der Schwäbischen Alb entwickelt hat. Im ersten Schritt sollen die bei der LW vorhandenen Daten zum Donauried analysiert und deren Verwendbarkeit für das Grundwassermodell bewertet werden. Anschließend wird das Grundwassermodell mit den realen Messwerten aus dem Datenpool durch „History Matching” kalibriert, einem Ansatz, der versucht, prädiktive Modelle durch möglichst gute Anpassung an bekannte Daten zu verbessern. Im nächsten Schritt wird auf der Grundlage von Expertenwissen eine anwendungsorientierte und robuste Strategie entwickelt, mit der das Grundwassermodell zukünftig kontinuierlich an reale Messwerte angepasst werden kann. Abschließend wählen die Forschenden auf der Grundlage von Klimamodellen Extremszenarien aus und analysieren diese mit dem Grundwassermodell hinsichtlich deren quantitativen Bedeutung für das Rohwasserdargebot. Das Verbundprojekt TrinkXtrem: Anpassungsstrategien der öffentlichen Trinkwasserversorgung an Extremereignisse wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 2,7 Millionen Euro gefördert.

Webcode

20220406_001

Zurück