Anzeige

Emscher Ende 2021 abwasserfrei

Bis zum Ende dieses Jahres soll die Emscher, ein zentraler Fluss im Ruhrgebiet, komplett von ihrer Schmutzwasserfracht befreit sein. Das gab die Emschergenossenschaft zum Tag des Wassers bekannt. Seit circa 1850 prägten offene Schmutzwasserläufe das Bild des Ruhrgebiets. Im Zuge des Strukturwandels im Revier nahm seit 1992 ein symbolträchtiges Vorhaben Fahrt auf: das Generationenprojekt Emscher-Umbau. 30 Jahre, versprach die Emschergenossenschaft beim Beschluss des Vorhabens Ende 1991, würde diese Mammutaufgabe in Anspruch nehmen. Die künftige abwassertechnische Hauptschlagader der Region ist der unterirdische Abwasserkanal Emscher (AKE), der 51 Kilometer weit von Dortmund bis Dinslaken reicht. Er ist bereits auf ganzer Länge verlegt. Im 35 Kilometer langen Abschnitt zwischen Dortmund und Bottrop ist der AKE seit September 2018 bereits in Betrieb. Stück für Stück sind seitdem bereits große Nebenläufe an den unterirdischen Sammler angeschlossen worden. Damit die „abwassertechnische Hauptschlagader” auf der Gesamtstrecke bis Dinslaken geflutet werden kann, ist ein sprichwörtliches Herzstück notwendig: das Pumpwerk Oberhausen. Deutschlands künftig größtes Schmutzwasserpumpwerk befindet sich in der Fertigstellung. Die vollständige Inbetriebnahme des Pumpwerks Oberhausen plant die Emschergenossenschaft für August 2021. Dann sollen zehn Pumpen das Abwasser aus einer Tiefe von rund 40 Metern zu heben - mit einer Maximalleistung von 16 500 Litern pro Sekunde. Sobald das Pumpwerk läuft, können sukzessive bis Ende 2021 alle noch verbliebenen Abwassereinleitungen in die Emscher an den unterirdischen AKE angebunden werden. Der 51 Kilometer lange Abwasserkanal Emscher besteht aus Stahlbeton-Rohren mit Innendurchmessern zwischen 1,60 und 2,80 Meter. In acht bis 40 Metern Tiefe fließt das Abwasser mit einer Geschwindigkeit von vier Kilometern in der Stunde. Dafür ist ein Gefälle von 1,5 Promille notwendig. Würde der Kanal mit diesem Gefälle in einer Linie verlaufen, würde er Dinslaken in 80 Metern Tiefe erreichen. Das Gefälle wird künftig stattdessen durch drei Pumpwerke ausgeglichen: in Gelsenkirchen, Bottrop und in Oberhausen. Die Anlagen in Gelsenkirchen und Bottrop sind bereits im September 2018 an den Start gegangen.

Webcode

20210319_005

Zurück