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EU-Projekt zu Umweltrisiken von Medikamenten gestartet

In den nächsten sechs Jahren wird ein großes europäisches Forschungskonsortium ein Instrumentarium zur besseren Risikobewertung von Medikamenten in der Umwelt entwickeln. Insgesamt 25 europäische Partner arbeiten im Projekt PREMIER zusammen, das von der niederländischen Radboud Universität und dem Pharmaunternehmen AstraZeneca geleitet wird. Das Institut für Nachhaltige Chemie der Leuphana Universität Lüneburg (Klaus Kümmerer, Oliver Olsson) ist an dem Vorhaben beteiligt, ebenso etliche der großen international tätigen Pharmaunternehmen. Im Fokus steht dabei auch die Abwasserbehandlung. Ein großer Teil der verwendeten Medikamente landet nach der Ausscheidung in der Kanalisation. Einige pharmazeutische Wirkstoffe werden in den Kläranlagen nur teilweise entfernt und finden so ihren Weg in Oberflächengewässer oder ins Trinkwasser. Das kann zum Beispiel zu einer Geschlechtsumwandlung bei Fischen führen, die durch die Rückstände der Antibabypille im Wasser ausgelöst wird. Ziel des Projekts PREMIER ist einerseits die Entwicklung einer Datenbank mit Eigenschaften bestimmter Wirkstoffe mit deren Hilfe ihr Umweltrisiko bewertet werden kann. Außerdem untersuchen die Leuphana und ihre Partner durch intensive Literaturrecherche, Befragungen und Workshops mit Experten der Industrie, inwieweit die Berücksichtigung von Umweltaspekten bereits bei der Entwicklung von Wirkstoffen möglich ist.

Webcode

20210310_003

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