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Erftverband: Retentionsbodenfilter mit Aktivkohlefilter in Betrieb genommen

Einen besonderen Retentionsbodenfilter hat der Erftverband in Betrieb genommen: Die Anlage dient bei Trockenwetter der Kläranlage Rheinbach als 4. Reinigungsstufe, die aus dem bereits gereinigten Abwasser zusätzlich Spurenschadstoffe entfernt, und ist nach Angaben des Verbands in dieser Art einmalig in Deutschland. Der Bodenfilter verfügt über eine Filterfläche von rund 5000 Quadratmetern und kann zirka 12,3 Millionen Liter Wasser speichern. Er besteht aus einem Gemisch aus Filtersand und granulierter Aktivkohle. Versuchsergebnisse an einem auf der Kläranlage Rheinbach aufgebauten Modellbodenfilter zeigen, dass das vom Erftverband maßgeblich entwickelte Verfahren Spurenschadstoffe zu mehr als 80 Prozent aus dem gereinigten Abwasser entfernt. Der Erftverband geht davon aus, dass die Spurenschadstoffe zunächst an der Aktivkohle festgehalten und so aus dem gereinigten Abwasser entfernt werden. Langfristig werden sie aber im Bodenfilter biologisch abgebaut, sodass sich die Aktivkohle langsamer als in technischen Filtern erschöpft bzw. teilweise biologisch regeneriert. Ein Austausch der Bodenschicht ist daher zunächst nicht erforderlich, so der Erftverband. Bei starken Niederschlägen hält der Bodenfilter das Mischwasser aus der Kanalisation zurück. Der Betrieb des Retentionsbodenfilters als 4. Reinigungsstufe der Kläranlage Rheinbach soll zeigen, ob das Verfahren dauerhaft zur Elimination von Spurenstoffen geeignet ist und damit auch eine wirtschaftliche Alternative zur Nachrüstung von Kläranlagen darstellt. Die Anlage kostete ca. 3,6 Millionen Euro. Das Land Nordrhein-Westfalen förderte den Bau und die begleitende Forschung zu mehr als 60 Prozent.

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