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Wasserwirtschaft hilft, die Biodiversität zu erhalten - Weltweiter Verlust von Arten bedroht die Lebensgrundlagen

„Es ist ein alarmierendes Zeichen, dass der weltweite Verlust an Arten sich so dramatisch beschleunigt hat, wie derzeit berichtet wird. Die Menschheit sägt am Ast, auf dem sie sitzt. Vielfältige Ökosysteme erbringen wichtige Leistungen, auch für den Menschen. Das beginnt bei guter Luft, sauberem, lebendigem Wasser, umfasst aber auch ganz praktische Aspekte wie die Entdeckung von Leitstrukturen für die Entwicklung neuer Medikamente. Wichtige Beiträge zur Erhaltung der Biodiversität, zur Erhaltung der Vielfalt an biologischen Arten, leistet die Wasserwirtschaft.” So kommentiert Prof. Dr. Uli Paetzel, Präsident der DWA, den „Globalen Bericht zum Zustand der Natur”, der Anfang Mai 2019 vom Weltbiodiversitätsrat veröffentlicht wurde. Wasser und biologische Vielfalt stehen weit oben auf der Liste der Lebensgrundlagen für den Menschen wie für die Natur als Ganzes und bilden eine Einheit. Neben direktem wirtschaftlichem Nutzen ist die Vielfalt wichtig als Ressource für zukünftige Züchtungen oder als Standortfaktor für Naherholung und Tourismus. Mit dem Aussterben von Arten gibt es Verschiebungen oder auch Ausfälle in den Funktionen von Ökosystemen. Es ist nicht vorhersehbar, ob das Verschwinden einer Art große oder kleine Veränderungen bewirken würde und wie stark die Konsequenzen für das gesamte System sind. Die Vielfalt der Natur ist Vorbild für technische Innovationen und trägt zum Klimaschutz bei. Artenreiche Lebensräume sind wichtige Speicher für klimarelevante Gase. Zahllose Pflanzenarten sind medizinisch nützlich. Leistungen, die intakte Ökosysteme erbringen, sind Klima-, Hochwasser-, Erosions-, Lawinen- oder Lärmschutz. Binnengewässer gehören zu den artenreichsten Lebensräumen der Erde. Doch Flüsse und Seen sind besonders von dem rasanten Rückgang der biologischen Vielfalt betroffen. Einen guten ökologischen wie chemischen Zustand der Gewässer zu erreichen, ist ein Kernziel der europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Biodiversität spielt dabei eine grundlegende Rolle. Fachgerechte Gewässerrenaturierungen sichern aquatischen Lebensgemeinschaften eine intakte Umgebung. Intakte Gewässerrandstreifen haben eine enorme Schutzfunktion. Sie können eine wirksame Barriere gegen den Eintrag von Nährstoffen und Pflanzenschutzmitteln in Gewässer sein. Die DWA fasst den Wissensstand der Wasserwirtschaft in vielfältigen Regelwerken und Materialien zusammen, die eine Anleitung für eine fachgerechte Wasserwirtschaft bilden und so auch helfen, die Biodiversität zu erhalten. Zu den genannten Gewässerrandstreifen gibt die DWA in ihrem Regelwerk Hinweise zu Grundlagen, Funktionen und Gestaltung. Ein anderes wasserwirtschaftliches Thema im Zusammenhang mit Biodiversität sind Neobiota (gebietsfremde Tier- und Pflanzenarten); hier beschreibt die DWA Auswirkungen des Eindringens fremder Arten und gibt Anleitungen zum Umgang mit ihnen. Wenn es um die Natürlichkeit von Flüssen geht, spielen in manchen Fällen zum Beispiel Biber eine bedeutende Rolle; auch hierzu haben die ehrenamtlich für die DWA tätigen Fachleute ein Merkblatt verfasst. Wer die Biodiversität in Gewässern fördern will, sollte auch ingenieurbiologische Bauweisen in seine Überlegungen einbeziehen - auch diese sind Gegenstand eines Merkblatts der DWA. Eine andere Frage, die sich häufig stellt, ist die Gestaltung und Nutzung von Baggerseen, denn diese können sich, wenn richtig geplant wird, zu „Hotspots der Biodiversität” entwickeln, wie die DWA in ihrem Regelwerk darlegt. Hiermit eng verbunden ist die Freizeitnutzung von Gewässern; ein Merkblatt gibt Hinweise zur Planung und Gestaltung. Weitere Themen, die die DWA in ihrer Arbeit im Zusammenhang mit Biodiversität aufgreift, sind zum Beispiel Altgewässer, Marschengräben Feuchtgebiete, Waldbewirtschaftung, Deiche, Sedimente in Fließgewässern, Ufer. Diese Auswahl verdeutlicht, dass die Wasserwirtschaft vielfältige und unmittelbare Beiträge zur Erhaltung der Biodiversität liefert.

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