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VKU-Innovationspreis für Simulationswerkzeug zur Kanalalterung verliehen

Die Berliner Wasserbetriebe und das Kompetenzzentrum Wasser Berlin haben ein Modellwerkzeug entwickelt, mit dem sich die Alterung von Abwasserkanälen simulieren lässt. Erstmals haben Forscher beider Häuser datenbasierte statistische Verfahren mit künstlicher Intelligenz verbunden. Mit dem Ergebnis lassen sich Investitionen deutlich genauer steuern. Dafür wurden sie am 11. März 2019 mit dem Innovationspreis des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) ausgezeichnet. Der Innovationspreis wird alle zwei Jahre für „herausragende Innovationen kommunaler Unternehmen” verliehen. Das entwickelte Prognoseinstrument SEMA - ein Kürzel aus der englischen Übersetzung von Kanalalterungsmodell für Strategien des Asset-Managements - basiert auf mehr als 140 000 echten Berliner Datensätzen. Gefüttert mit Informationen über den Kanal selbst wie Alter, Material, Gefälle, Abwasser- und Bodentyp, der Verkehrsbelastung, der Nähe zu Bäumen und noch ein paar weiteren Einflussgrößen errechnet es sehr genau, wie sich der Zustand der einzelnen Kanäle im Netz in den kommenden Jahrzehnten entwickeln wird und welche Sanierungslängen erforderlich sind, damit es auch künftig ordentlich funktioniert. Damit geht es deutlich über bisherige statistische Modelle hinaus, die das Netz in seiner Gesamtheit und nicht im Detail betrachten. Nach Mitteilung der Berliner Wasserbetriebe erreicht das Modell bei der Vorhersage auf Haltungsebene schon jetzt etwa 80 Prozent der Genauigkeit einer Kamerainspektion und kann den Zustand sanierungsbedürftiger Haltungen in zwei von drei Fällen richtigrichtig prognostizieren.

Webcode

20190312_003

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