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Benzin aus Klärschlamm: Spatenstich für Fraunhofer-Demonstrationsanlage

Der Startschuss für den Bau einer Großanlage zur Produktion von Biokraftstoffen aus Klärschlamm ist am 7. November 2018 in Hohenburg im Landkreis Amberg-Sulzbach gefallen. Die Inbetriebnahme ist für Anfang 2020 geplant. Die Demonstrationsanlage wird in der Lage sein, pro Stunde 500 kg getrockneten Klärschlamm in rund 50 Liter „Biobenzin” und Biodiesel umzuwandeln. Sie ist Teil des EU-Projekts „TO-SYN-FUEL”, das vom Fraunhofer Institut UMSICHT in Sulzbach-Rosenberg geleitet und mit internationalen Partnern umgesetzt wird. Insgesamt stehen zwölf Millionen Euro an Fördermitteln der EU bis ins Jahr 2020 zur Verfügung. Das von Prof. Andreas Hornung, Leiter des Fraunhofer Instituts Sulzbach-Rosenberg, gemeinsam mit Fraunhofer und der Fraunhofer Ausgründung Susteen entwickelte TCR-Verfahren (Thermo-Catalytic Reforming) kann neben Klärschlamm eine breite Basis an Biomassen und Reststoffen verwerten, zum Beispiel Holzreste, Gärreste aus Biogasanlagen, Abfälle aus der Getränke- und Papierproduktion oder kommunale Bioabfallfraktionen. Neben einem hochwertigen Öl als Zwischenprodukt für die Kraftstofferzeugung entstehen beim TCR-Verfahren Produktgas und Bio-Kohle. Diese Bestandteile können für die Energieerzeugung oder als Bodenverbesserer eingesetzt werden. Durch den hohen Wasserstoffanteil des Produktgases ist es nach Angaben der Fraunhofer-Gesellschaft „zudem erstmals wirtschaftlich möglich, eine Vor-Ort-Hydrierung der Öle durchzuführen und normgerechte Kraftstoffe lokal zu erzeugen.”

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20181112_005

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