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Münchner Stadtentwässerung baut "Photovoltaik-Park"

Die Münchner Stadtentwässerung will im Bereich des Klärwerks München II Gut Marienhof in der Gemeinde Eching eine Photovoltaik-Freiflächenanlage (PV-Park) errichten. Den entsprechenden Auftrag hat der Stadtentwässerungsausschuss der Münchner Stadtentwässerung am 12. Juni 2018 erteilt. Mit dem PV-Park wird ein weiterer Baustein zur 100Prozentigen Versorgung des Klärwerks München I Gut Großlappen mit eigen erzeugtem Strom gesetzt. Da der Strombedarf im Klärwerk I höher ist als im Klärwerk II, wird der im Gut Marienhof erzeugte Solarstrom über eine etwa 13 Kilometer lange unterirdische Stromleitung (entlang der Kanaltrasse) zum Klärwerk I transportiert. Durch die geplante Ost-West-Ausrichtung der Solarmodule kann eine für den Klärwerksbetrieb optimierte, das heißt gleichmäßige, Solarstromerzeugung von ca. vier Millionen Kilowattstunden im Jahr bereitgestellt werden. Das Klärwerk Gut Großlappen ist mit einer Kapazität von rund 2,0 Millionen Einwohnerwerten das größte Klärwerk Bayerns. Mit einem Verbrauch von rund 62 Millionen Kilowattstunden im Jahr für die Reinigung des Abwassers und die Aufbereitung des Klärschlamms ist das Klärwerk einer der größten kommunalen Stromverbraucher. Bereits seit vielen Jahren wird die im Abwasser enthaltene Biomasse zur Energieerzeugung genutzt. Der bei der Abwasserreinigung anfallende Klärschlamm wird in den Faulbehältern aufbereitet. Das dabei entstehende Faulgas wird über Blockheizkraftwerke (BHKW) in Strom und Wärme umgewandelt. In den letzten Jahren hat sich die Motorentechnik deutlich verbessert, und durch einen höheren elektrischen Wirkungsgrad erzeugen neue Motoren mehr Strom als die Motoren der alten Generation. Im Klärwerk Gut Großlappen wurden in den vergangenen zwei Jahren die aus dem Jahr 1994 stammenden BHKW ersetzt und drei neue BHKW mit einer installierten Gesamtleistung von rund 14,6 Megawatt in Betrieb genommen. Durch den verbesserten elektrischen Wirkungsgrad wird die eigene Stromerzeugung auf 38 Millionen Kilowattstunden im Jahr gesteigert. Der im Klärwerk I vorhandene Wärmebedarf kann weiterhin zu 100 Prozent durch die Eigenerzeugung gedeckt werden. Mit der Anpassung der Motorentechnik im Klärwerk Gut Großlappen wird die im Abwasser enthaltene Energie als Strom und Wärme bestmöglich genutzt. Durch die zusätzliche Versorgung mit Solarstrom werden künftig im Klärwerk Gut Großlappen knapp drei Viertel des Strombedarfs durch eigen erzeugten Strom gedeckt.

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20180615_003

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