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Bundestag: Anhörung zur Ausbreitung multiresistenter Keime

Die Ausbreitung multiresistenter Keime stand im Mittelpunkt einer öffentlichen Anhörung des Bundestags-Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit am 13. Juni 2018. Dazu lag ein Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vor (Bundestags-Drucksache 19/1159). Vor dem Hintergrund von Medienberichten über den Fund multiresistenter Keime in niedersächsischen Gewässern soll nach Willen der Grünen unter anderem der Antibiotikaeinsatz in der Landwirtschaft reduziert werden. Zudem müsse dort auch der Einsatz sogenannter Reserveantibiotika beendet werden. Die Fraktion führt den „massenhaften Einsatz” von Antibiotika bei Tieren als einen der Gründe für die Verbreitung der Keime an. Zudem verweisen die Abgeordneten darauf, dass die in Niedersachsen gefundenen Keime sogar gegen Colistin resistent seien. Während in der Humanmedizin Colistin nur als letztmögliches Antibiotikum in lebensbedrohlichen Situationen eingesetzt werde, werde es vor allem in der Geflügelmast in größeren Mengen eingesetzt. Die Grünen fordern außerdem Bund und Länder auf, einen Bedarfsatlas zu erstellen. Dieser solle Auskunft über das regionale Ausmaß der Belastung von Oberflächengewässern mit Keimen und Schadstoffen wie Medikamentenrückständen, Hormonen und ähnlichem geben. Die Grünen wollen zudem, dass für Verbraucher klarer dargestellt wird, wie Medikamente richtig entsorgt werden können. Auf der Liste der geladenen Sachverständigen standen unter anderem Dr. Friederike Vietoris (Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen), Dr.-Ing. Issa Nafo (Emschergenossenschaft/Lippeverband), Prof. Dr.-Ing. Norbert Jardin (Ruhrverband).

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20180613_005

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