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Klimawandel: Starkregen, trockene Sommer, feuchte Winter und regionale Veränderungen

Bei einem Weiter-wie-bisher in der globalen Klimapolitik kommen auf Deutschland erhebliche Änderungen zu. Heiße und trockene Sommer, milde und feuchte Winter sowie häufigere und intensivere Starkregenereignisse heißen hier die wesentlichen Schlagworte. Insbesondere die Veränderungen im Winter könnten für die deutsche Wasserwirtschaft problematisch sein. Regen ersetzt dann Schnee, mit der Folge, dass die Gefahr von Winterhochwässern steigt und gleichzeitig die Grundwasseranreicherung zurückgeht. Regional betrachtet wird im Sommer Baden-Württemberg zum Hotspot: Schräg durch Deutschland bildet sich nach den Modellrechnungen der Klimaforscher ein Gradient heraus. Der Südwesten wird wesentlich trockener sein als heute, der Nordosten zeigt dagegen kaum Veränderungen. Diese wahrscheinlichen Entwicklungen stellte Anfang Dezember die Universität Hohenheim in Wiesbaden vor. Die Prognosen basieren auf einem Temperaturanstieg von fast 4 Grad Celsius, den die Wissenschaftler bei einem Weiter-wie-bisher-Szenario in dem von den Bundesländern initiierten und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit drei Millionen Euro geförderten Projekt „Regionale Klimaprojektionen Ensemble für Deutschland” (ReKliEs-De) ermittelt haben. An dem vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie koordinierten Projekt beteiligt waren die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, das Climate Service Center Germany (GERICS), der Deutsche Wetterdienst, das Deutsche Klimarechenzentrum, das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und die Universität Hohenheim beteiligt. Neben dem Weiter-wie-bisher-Szenario haben die Forscher auch ein Klimaschutz-Szenario berechnet. Dann würde die Erwärmung im 21. Jahrhundert nur rund 1 °C betragen. Für die Berechnungen der wahrscheinlichen Klimaentwicklungen haben die Wissenschaftler in den letzten drei Jahren (September 2014 bis Dezember 2017) eine weltweit einzigartige Datenbasis geschaffen. Sie besteht aus räumlich hochaufgelösten regionalen Klimaprojektionen auf Basis dynamischer Modelle und statistischer Methoden, welche systematisch die von dem europäischen Klimaforschungsprojekt EURO-CORDEX erzeugten Ergebnisse ergänzen. Die Universität Hohenheim war mit diesem Projekt erstmalig maßgeblich an einer Simulation des Klimawandels beteiligt. Fünf der insgesamt 37 einbezogenen Klimasimulationen haben die Hohenheimer Forscher mit ihrem eigenen Klimamodell gerechnet. Zu den Projektzielen gehört auch die Abschätzung, wie viele Klimaprojektionen notwendig sind um die vorhandene Bandbreite korrekt abzudecken. Es zeigte sich, dass dies für Mittelwerte der Temperatur bereits mit weniger als zehn Klimaprojektionen möglich ist. Für die mittlere Niederschlagshöhe ist ein Ensemble von rund 30 Modellen erforderlich. Bei seltenen Ereignissen wie z. B. tropischen Nächten oder Starkregen-Kennzahlen erhöht sich dagegen die Bandbreite im vorliegenden Ensemble immer weiter, je mehr Projektionen hinzukommen. Für die meisten Temperaturkennzahlen liefern alle Modelle relativ einheitliche Ergebnisse. Größere Abweichungen mit zum Teil gegenläufigen Trends ergeben sich bei den Niederschlagsänderungen. Diese sind vorwiegend durch die zwei unterschiedlichen Simulationsmethoden bedingt (dynamische und statistische Modelle), die in ReKliEs-De berücksichtigt werden. Website ReKliEs-De:

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20171207_003

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