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Ruhrverband meldet 9. trockenes Jahr in Folge

Trotz häufigerer Starkregenereignisse und einem nassen Spätsommer, der Westen Deutschlands bleibt zu trocken. Der Ruhrverband meldete Ende November für das Abflussjahr 2017 (November 2016 bis Oktober 2017) rund acht Prozent weniger Niederschlag als im langjährigen Mittel der Jahre 1927 bis 2016. Das Abflussjahr 2017 ist damit das neunte zu trockene Jahr in Folge. Besonders trocken fiel im vergangenen Jahr das Winterhalbjahr aus, von November bis April fielen 31 Prozent weniger Niederschlag als üblich, der Dezember war der trockenste Dezember seit 43 Jahren. Dieses Wasserdefizit des Winterhalbjahres konnte durch den regenreichen Sommer - 14 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt - nur teilweise kompensiert werden. Die Niederschlagsverteilung schlug sich auch auf die zuschusspflichtigen Tage - Tage, in denen das Talsperrensystem des Ruhrverbandes die Ruhr mit zusätzlichem Wasser unterstützt, um den Mindestabfluss aufrechtzuerhalten - nieder: Im Zeitraum November 2016 bis Juni 2017 verdoppelte sich die Anzahl dieser Tage gegenüber dem Vergleichszeitraum der letzten 25 Jahre. In der dritten Juniwoche wurde ein streckenweises Trockenfallen der Ruhr bei Schwerte-Villigst nur dadurch verhindert, dass die Talsperren des Ruhrverbands das Zehnfache der Wassermenge, die ihnen im selben Zeitraum zufloss, an das Flusssystem abgaben. In den Hoch- und Spätsommermonaten August bis Oktober hingegen, in denen üblicherweise reichlich Zuschusspflicht herrscht, musste das Talsperrensystem an keinem einzigen Tag zusätzliche Wassermengen abgeben, um die gesetzlichen Mindestabflüsse in der Ruhr aufrechtzuerhalten. Zum Vergleich: Von August bis Oktober des Vorjahres hatte an 87 von 92 Tagen Zuschusspflicht geherrscht. Die Hochwassermeldegrenze an der unteren Ruhr (410 Zentimeter am Bezugspegel Wetter/Ruhr, entspricht einem Durchfluss von 300 Kubikmetern pro Sekunde) wurde im Abflussjahr 2017 kein einziges Mal überschritten. Der höchste Abfluss wurde mit 294 Kubikmetern in der Sekunde am 24. Februar am Pegel Hattingen verzeichnet. Aufgrund des relativ nassen Novembers ist das Talsperrensystem gut gefüllt, Ende November lag der Füllstand bei 83 Prozent. Der Gesamtzufluss zu den Talsperren lag Ende November mit knapp 55 Kubikmetern in der Sekunde deutlich über dem Abfluss von knapp 34 Kubikmetern liegt. Zum Ende des vorherigen Abflussjahres hatte der Füllstand nur bei rund 65 Prozent gelegen.

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20171121_004

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