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Klimawandel hat erheblichen Einfluss auf den Wasserkreislauf

Als eine Folge des Klimawandels werden sich neben dem Anstieg der globalen Mitteltemperatur und den damit verbundenen regionalen, unterschiedlichen Temperaturänderungen auch die Komponenten des Wasserkreislaufs - Verdunstung, Abfluss und Grundwasserneubildung - verändern. Diese Entwicklung sei mit weitreichenden Folgen verbunden, heißt es in der kürzlich als GERICS Report 29 erschienene Studie „Der Einfluss des Klimawandels auf die terrestrischen Wassersysteme in Deutschland”. Der Report fasst die Ergebnisse ausgesuchter Projekte zusammen, die sich mit den Folgen des Klimawandels für die terrestrischen Wassersysteme in Deutschland beschäftigen. Um die Auswirkungen von hohen Temperaturen und geringem Niederschlag aufzuzeigen, verweisen die Autoren auf den Rekordsommer 2003. Die Wasserstände in Trinkwassertalsperren und Flüssen sanken damals deutlich ab, der durch die Trockenheit ausgelöste ökologische Stress und die Waldbrandgefahr stiegen an, flusswassergekühlte Wärmekraftwerke mussten ihre Produktion drosseln und die Binnenschifffahrt in Elbe und Donau war eingeschränkt. Neben der Wasserwirtschaft wurden also vom Klimawandel unter anderem auch die Energiewirtschaft, die Landwirtschaft, die Sektoren Transport und Logistik sowie die chemische und pharmazeutische Industrie, hochwasserbedrohte Städte und Ökosysteme betroffen. Was beobachtete und für die Zukunft projizierte Veränderungen sowohl im Hinblick auf Abflussmengen und Wasserstände - von Fließgewässern, Seen und dem Grundwasser - als auch für die Wasserqualität für Menschen oder Ökosysteme bedeuten, haben Wissenschaftler unter der Leitung von Apl.-Prof. Dr. Steffen Bender (GERICS) in dem Bericht ebenfalls zusammengestellt. Grundlage für die Analyse sind die Ergebnisse 29 nationaler und internationaler Forschungsprojekte, die mit unterschiedlichem Fokus die Auswirkungen des Klimawandels auf Komponenten des Wasserhaushalts in Deutschlands betrachteten. Die Autoren weisen zwar darauf hin, dass ausgehend von den Klimaprojektionen keine exakten Aussagen über zukünftige Entwicklungen in Gewässern und dem Grundwasser möglich sind. Allerdings belegen die Beobachtungsdaten laut den Autoren schon heute, dass sich seit Beginn des 20. Jahrhunderts die mittlere Temperatur in allen Jahreszeiten erhöht hat. Zudem konnte in vielen Teilen Deutschlands eine saisonale Verschiebung der Niederschläge mit weniger Sommer- und mehr Winterniederschlägen beobachtet werden. In Kombination hat dies auch Auswirkungen auf das Abflussverhalten von Flüssen und auf die Grundwasserneubildung. In den letzten Jahren haben sich die Niedrigwasserperioden in den meisten deutschen Flüssen verlängert. Zusätzlich ist tendenziell ein Anstieg der Wassertemperaturen zu beobachten. Dieser Trend wird sich auch zukünftig fortsetzen und nicht nur Kühlwassernutzer sondern auch Ökosysteme vor neue Herausforderungen stellen. Der Gerics-Report 29 steht zum Download im Internet bereit:

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20170426_002

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