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UN-Weltwasserbericht: Wasser ist Schlüssel für Arbeitsplätze und Wachstum

78 Prozent aller Arbeitsplätze weltweit hängen laut UNO von der Ressource Wasser ab. Zunehmender Wassermangel oder fehlender Zugang zu Wasser können in den nächsten Jahrzehnten zu weniger Wachstum und zum Verlust von Arbeitsplätzen führen. Das geht aus dem Weltwasserbericht 2016 „Wasser und Arbeitsplätze” hervor, den die UNESCO anlässlich des Weltwassertags am 22. März 2016 in Genf vorstellt. Die Autoren des Berichts weisen zugleich darauf hin, dass Wasser im Zentrum einer künftigen „grünen Wirtschaft” steht. Wasser ist wesentlich für die Schaffung und den Erhalt von Arbeitsplätzen. Die Landwirtschaft, die Fischerei, die Energiewirtschaft und die Industrie sind auf die Verfügbarkeit von Wasser angewiesen. Etwa drei Viertel aller Arbeitsplätze weltweit sind somit abhängig von Wasser. Der Zugang zu Trinkwasser und Sanitäranlagen ist zugleich eine der wichtigsten Voraussetzungen von Arbeit, weil gesunde und damit produktive Arbeitskräfte die Grundlage jeder Wirtschaft sind. Investitionen in die Infrastruktur der Wasserversorgung führen zu mehr Beschäftigung. Dies zeigen Studien aus den USA: Pro Milliarde US-Dollar Investition entstehen dort zwischen 10 000 und 20 000 neue Arbeitsplätze im Wasser- und Abwassersektor und weitere tausende Arbeitsplätze als indirekte Folge. Ähnliche Studien zu Lateinamerika zeigen gar, dass dort pro investierte Milliarde US-Dollar 100 000 neue Arbeitsplätze entstehen können. Analysen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zufolge sind fast ein Prozent der Arbeitnehmer weltweit direkt im Wassersektor angestellt. Dazu zählen das Wassermanagement, das einschlägige Bauwesen, der Erhalt der Infrastruktur sowie die Wasser- und Sanitärversorgung. Doch die Zahl der Beschäftigten in diesem Sektor sinkt seit Jahrzehnten kontinuierlich. Hauptgrund dafür sind zu geringe Mittel, um gut ausgebildete Fachkräfte anwerben und halten zu können. Die Folge ist eine alternde Arbeitnehmerschaft. Trotz dieser Herausforderungen soll der Arbeitsmarkt in der Wasserversorgung und dem Sanitärbereich laut Weltwasserbericht weltweit gesehen künftig stark wachsen. Allein in Bangladesch, Benin und Kambodscha werden bis 2025 fast 20 Millionen Menschen in ländlichen Gebieten Zugang zu fließendem Wasser erhalten. Aber auch die Erneuerung von alternder und ineffizienter Wasserinfrastruktur in Industrie- und Schwellenländern wird den Arbeitsmarkt in dem Sektor künftig stützen. Etwa 30 Prozent des weltweit dem Wasserkreislauf entnommenen Wassers gehen durch Lecks verloren. Das Phänomen tritt auch in Industriestaaten auf. In London liegt der Verlust beispielsweise bei 25 Prozent, in Norwegen bei 32 Prozent. Der Weltwasserbericht wird unter Federführung der UNESCO vom globalen World Water Assessment Programme (WWAP) erstellt. Das Programm WWAP führt Daten zur Bewertung der Wasserressourcen weltweit zusammen. Dazu arbeiten 31 UN-Organisationen mit der UNESCO zusammen. Von 2003 bis 2012 erschien der Bericht alle drei Jahre. Seit 2014 wird er jährlich mit einem Themenschwerpunkt herausgegeben.

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20160323_002

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