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Bayern: Gesteuerte Flutpolder wichtige Zukunftsaufgabe

Experten gehen davon aus, dass es im Süden Deutschlands aufgrund des Klimawandels bis zum Ende des Jahrhunderts häufiger zu großflächigen starken Niederschlägen kommen wird. Dadurch steigt auch die Hochwassergefahr. Darauf wies die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf am 5. Februar 2016 hin. Internationale Experten haben in den letzten drei Jahren in einem grenzüberschreitenden Forschungsprojekt ausgewertet, welche Wetterlagen ab 1951 hochwassergefährliche Starkregen in Mitteleuropa ausgelöst haben. Im Herbst sind die Starkniederschläge in Folge von Westwetterlagen bereits tendenziell häufiger geworden. Ein Blick in die Zukunft nach 2050 zeigt aber vor allem im Winter und Frühjahr eine Zunahme der Starkniederschläge um bis zu 20 Prozent. Im Sommer könnte es infolge vermehrter Hochdruck-Wetterlagen über Mitteleuropa - bei einer gleichzeitigen Zunahme der Luftfeuchtigkeit - zu selteneren aber heftigeren Niederschlägen in Süddeutschland kommen. Solche Niederschläge können extreme Hochwasser an großen Flüssen verursachen, wie zum Beispiel an der Donau. Zu einem derartigen Hochwasser kommt es vor allem dann, wenn Böden über Tage und Wochen hinweg bereits stark mit Wasser gesättigt sind. Um auch in Zukunft den bestmöglichen Schutz der Menschen in Bayern zu gewährleisten, setzt Bayern deshalb auf die Errichtung gesteuerter Flutpolder. Derzeit plant der Freistaat insbesondere mehrere gesteuerte Flutpolder entlang der Donau. Das grenzüberschreitende Forschungsprojekt WETRAX (Weather Patterns, CycloneTracks and related precipitation Extremes) wurde mit insgesamt rund 390 000 Euro vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, der Bundesanstalt für Gewässerkunde und dem Österreichischen Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) finanziert. Projektträger waren das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) und die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Mit der Projektdurchführung waren die ZAMG und die Universität Augsburg unter Beteiligung des Deutschen Wetterdiensts (DWD) betraut. Die meisten großräumigen Starkniederschlagsereignisse in Süddeutschland und im Alpenraum sind mit zwei typischen Mustern zu erklären: Tiefdruckgebiete, die von Oberitalien über den Ostrand der Alpen nach Polen ziehen (Vb-Tiefs) und für den gesamten Alpenraum intensiven Niederschlag bringen sowie rascher vom Atlantik nach Mitteleuropa durchziehende Tiefdruckgebiete (Westwetterlagen), die an der Nordseite der Alpen sowie den Mittelgebirgen Niederschlag bringen.

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20160205_003

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