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Bundesregierung: kommunale Kläranlagen sind keine Ausgangsorte für Legionelleninfektionen

Jahrzehntelange Erfahrungen mit der Abwasserreinigung haben „bisher keine Hinweise darauf gegeben, dass normale kommunale Kläranlagen Ausgangsorte für Legionelleninfektionen sind.“ Das schreibt die Bundesregierung unter Berufung auf die DWA in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion der Linken zur Freisetzung von Legionellen in Kläranlagen (Bundestags-Drucksache 18/67). Kläranlagen ständen daher nicht im Fokus der Überlegungen zur Vermeidung von Legionellenausbrüchen. Und weiter: „Basierend auf den bisherigen Rückläufen [eines Monitoringprogramms, Red.] kann ein flächendeckendes Legionellenproblem für kommunale Kläranlagen mit großer Wahrscheinlichkeit bereits heute ausgeschlossen werden.“ Auf die Frage nach einer möglichen Gefährdung des Betriebspersonals von Kläranlagen schreibt die Regierung, ebenfalls unter Berufung auf die DWA, „dass bei Beachtung der bestehenden Vorschriften das Betriebspersonal kommunaler Kläranlagen nach derzeitigem Stand der Erkenntnisse keinen besonderen gesundheitlichen Gefahren ausgesetzt ist.“ Die Bundesregierung hält es für „zurzeit nicht absehbar, ob und inwieweit Änderungen [von Anhängen] … der Abwasserverordnung erforderlich werden. Die Beratungen in den betroffenen Bund-Länder-Gremien bleiben abzuwarten.“ Zusammenfassend stellt die Regierung fest: „Nach den derzeitigen Kenntnissen ist eine massenhafte Untersuchung von Belebtschlamm, Abwasser und Klärschlamm nicht angezeigt.“ Bis Ende 2013 soll allerdings eine technische Richtlinie zu Hygieneanforderungen an Verdunstungskühlanlagen vorliegen. Den Anfragen der Linken – eine zur Freisetzung von Legionellen aus Kläranlagen, eine zur Freisetzung von Legionellen aus Kühltürmen – zugrunde liegt das Auftreten von Legionelleninfektionen in Warstein, wobei als Infektionsquelle ein Rückkühlwerk angenommen wird, dem letztlich über eine industrielle Abwasservorreinigungsanlage Rohwasser zufloss, das relativ hohe Konzentrationen an Legionellen aufwies.

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20131126_004

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