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UNESCO verlangt Fortschritte bei nachhaltiger Wasserbewirtschaftung

Die gerechte Verteilung von Wasser ist die Grundlage für Wohlstand und Frieden. Umgekehrt können Armut und Ungleichheit, soziale Spannungen und Konflikte durch eine unsichere Wasserversorgung verschärft werden. Zu diesem Ergebnis kommt der Weltwasserbericht der Vereinten Nationen, der am 22. März veröffentlich wird. Er untersucht die Zusammenhänge zwischen Wasser, Wohlstand und Frieden. Der Bericht wird jährlich von der UNESCO erstellt und am Weltwassertag veröffentlicht.

Ein weiteres Ergebnis des Berichts: Die mit der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung gesetzten Ziele für die Umsetzung der Menschenrechte auf Wasser- und Sanitärversorgung werden aus heutiger Sicht verfehlt. Der UN-Bericht stuft die Bilanz hier als alarmierend ein. Positiv sehen die Autoren aber, dass Wasser entgegen allen Erwartungen bislang kein wesentlicher Auslöser von Konflikten ist. Gerade in Europa wird auf Kooperation gesetzt. Die meisten grenzüberschreitenden Wassereinzugsgebiete werden von den Anrainern gemeinsam bewirtschaftet. Die Zusammenarbeit am Rhein gilt international als beispielhaft. Solche Kooperationen brauchen wir auch in anderen Teilen der Welt, so der Bericht.

Die konkreten Zahlen des Berichts: 2,2 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die meisten von ihnen leben in ländlichen Gebieten. Noch prekärer ist die Situation bei der Sanitärversorgung: 3,5 Milliarden Menschen müssen ohne eine entsprechende Grundversorgung auskommen. Die Lage verschlechtert sich hier vor allem in den Städten. Auch die weltweite Entwicklungshilfe für den Wassersektor vermag diesen Trend bislang nicht zu stoppen. Sie ist seit 2015 sogar um 15 Prozent zurückgegangenen.

Etwa die Hälfte der Weltbevölkerung leidet zudem saisonal unter akutem Wassermangel. Und Wasserknappheit wird in Zukunft auch dort auftreten, wo die Ressource heute scheinbar im Überfluss vorhanden ist. Bevölkerungswachstum, sozioökonomische Entwicklungen und veränderte Konsumgewohnheiten lassen den Wasserverbrauch jährlich um ein Prozent steigen. Zwar verbraucht die Landwirtschaft weltweit mehr als zwei Drittel des Wassers, aber vor allem Industrie und Haushalte sind für den steigenden Bedarf verantwortlich.

Der Weltwasserbericht der Vereinten Nationen wird jährlich durch die UNESCO und ihr World Water Assessment Programme für UN-Water erstellt. Dazu arbeiten über 30 UN-Organisationen mit der UNESCO zusammen. Von 2003 bis 2012 erschien der Bericht alle drei Jahre. Seit 2014 wird er jährlich mit einem Themenschwerpunkt herausgegeben und widmet sich in diesem Jahr der Rolle von Wasser für Wohlstand und Entwicklung.

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20240405_009

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