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Wasserentnahme aus der Umwelt um 14 Prozent gesunken

Die Wirtschaft und die privaten Haushalte in Deutschland haben im Jahr 2019 rund 71 Milliarden Kubikmeter Wasser aus der Umwelt entnommen. Die Wasserentnahme sank damit gegenüber dem Jahr 2010 um 14 Prozent. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) im Oktober 2023 mit. Die Entnahme war danach bereits im Zeitraum von 2001 bis 2010 rückläufig, allerdings lediglich um 7 Prozent. Von 2001 bis 2019 ging die Wasserentnahme um 20 Prozent zurück. Der langfristig sinkende Trend ist hauptsächlich auf den Wirtschaftszweig Energieversorgung zurückzuführen. Der deutlich niedrigere Bedarf an Kühlwasser infolge der abnehmenden Nutzung von Kernenergie und Kohle führte dort von 2010 bis 2019 zu einem Rückgang der Wasserentnahme um mehr als die Hälfte. Bei einer Unterscheidung nach den einzelnen Wasserressourcen überwiegt bei der Wasserentnahme aus der Umwelt klar das Bodenwasser, das im Jahr 2019 mit 45 Milliarden Kubikmeter einen Anteil von knapp zwei Dritteln (64 Prozent) der gesamten Entnahme ausmachte. Bodenwasser ist das Wasser, das in der Landwirtschaft angebaute Kulturpflanzen für ihr Wachstum aus dem Boden ziehen. Neben dem Bodenwasser sind für die Landwirtschaft die Bewässerungsmengen von großer Bedeutung - also die Wassermengen, die zur zusätzlichen Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen genutzt werden. Dieses Wasser wird überwiegend direkt aus Oberflächen- oder Grundwasser entnommen (zum Beispiel Wasser aus Flüssen und Seen oder Brunnen). Die Bewässerungsmengen in der Landwirtschaft weisen innerhalb der Zeitspanne von 2001 bis 2019 noch größere Schwankungen als das Bodenwasser auf: So war die Bewässerungsmenge im Jahr 2018 mit 707 Millionen Kubikmeter mehr als doppelt so hoch wie im Jahr 2010 mit 339 Millionen Kubikmeter. Im gesamten Wirtschaftszweig Landwirtschaft (einschließlich Forstwirtschaft und Fischerei) stieg die Wasserentnahme von 2010 bis 2019 ohne Einbeziehung des Bodenwassers um 56 Prozent von 690 Millionen auf über eine Milliarde Kubikmeter. Mit Berücksichtigung des Bodenwassers lag die Steigerung bei 4 Prozent. Neben der Landwirtschaft sind die Wirtschaftszweige Energie- und Wasserversorgung prägend für die Wasserentnahme. Im Jahr 2019 bezogen sie mit jeweils rund 9 Milliarden Kubikmeter annähernd identische Mengen aus der Umwelt. Damit sank die Wasserentnahme in der Wasserversorgung, die Wasser an andere Wirtschaftszweige und private Haushalte weiterverteilt, gegenüber dem Jahr 2010 um 7 Prozent. Detaillierte Ergebnisse der Wassergesamtrechnung, auch für andere Wasserflüsse und tiefer gegliederte Wirtschaftszweige, sowie weitere Erläuterungen zur verwendeten Berechnungsmethode bietet der Statistische Bericht „Wassergesamtrechnung” der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen.

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20231025_001

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