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Trockenheit in Sachsen

Zwei extrem trockene und warme Jahre hintereinander haben die Trockenheit in Sachsen bis in tiefe Bodenschichten hinein verschärft. Die Temperaturen stiegen schneller als in den Klimaprojektionen abgebildet. Jahresmitteltemperaturen wie 2019 wären danach erst um 2050 zu erwarten gewesen. Grundwasserdürre, Niedrigwasser in den Flüssen, schwer geschädigte Wälder und schwankende Erträge in Landwirtschaft und Gartenbau sind die Folgen. Das sind Ergebnisse, die Klima-, Wetter-, Umwelt- sowie Land- und Forstwirtschaftsexperten am 30. Januar 2020 beim 8. Jahres-Presse-Gespräch „Wetter trifft auf Klima” in Dresden vorgestellt haben. Dieser Einschätzung liegt eine gemeinsame Auswertung des Landesumweltamtes Sachsen (LfULG) und des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zugrunde. Untersucht wurde, wie sich die Witterung 2019 in die aktuelle Klimaentwicklung im Vergleich zur Referenzperiode 1961-1990 einordnen lässt. Danach fehlen in Sachsen seit November 2017 bis Dezember 2019 rund 335 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Das entspricht ungefähr einem halben mittleren Jahresniederschlag in Sachsen. Die regionalen Unterschiede waren beträchtlich. Hier summierten sich Niederschlagsdefizite zwischen 225 Litern pro Quadratmeter im Vogtland und 440 Litern pro Quadratmeter im Landkreis Bautzen. Mit einer Abweichung von + 2,3 K war 2019 das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Sachsen und verdrängt 2018 auf den zweiten Platz. Mit 25 Prozent mehr Sonnenstunden war Sachsen auch das sonnenreichste Bundesland. Bei der Bodenfeuchte macht sich das Langzeitgedächtnis der Trockenheit besonders bemerkbar. In vielen Regionen Sachsens wurden Tiefstwerte erreicht. Die überdurchschnittlichen Niederschläge im Dezember 2018 und Januar 2019 konnten das Defizit des Bodenwasserspeichers aus dem Trockenjahr 2018 nicht vollständig auffüllen. 2019 war das fünfte abflussarme Jahr in Folge und durch eine anhaltende, teils extreme Niedrigwassersituation in den sächsischen Flussgebieten geprägt. Streckenweise sind vor allem kleinere Flüsse trockengefallen.

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20200130_005

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