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RWE baut Kapazität zur Klärschlammentsorgung weiter aus

2016 waren es noch rund 750 000 tOS (Originalsubstanz, mechanisch entwässert) kommunale Klärschlämme, die RWE entsorgt hat. In diesem Jahr wird das Unternehmen über 850 000 tOS Klärschlamm thermisch verwerten. Mit der im Jahr 2017 errichteten Klärschlammlagerhalle am Standort Goldenbergwerk und deren Ausbau 2019 sowie der Errichtung einer zusätzlichen Klärschlamm-Pumpenlinie will RWE seine diesbezüglichen Kapazitäten deutlich erweitern, wie das Unternehmen erklärte. Derzeit verwertet das Unternehmen knapp 50 Prozent des kommunalen Klärschlammaufkommens in Nordrhein-Westfalen bzw. 10 Prozent der deutschen Klärschlammmenge. Dies größtenteils in den Kraftwerken der Braunkohlenveredlung, kleinere Mengen aber auch im Braunkohlenkraftwerk Weisweiler, im Steinkohlenkraftwerk Ibbenbüren sowie im Müllheizkraftwerk Essen-Karnap. Die vertraglichen Verpflichtungen zur thermischen Verwertung von Klärschlamm wird RWE auch unter den Rahmenbedingungen der Drosselung der Rohkohleförderung im Tagebau Hambach ab 2019 uneingeschränkt einhalten, wie das Unternehmen weiter mitteilt. Auf Basis der aktuellen Bekohlungsstrategie sei die Mitverbrennung in den Kraftwerken der Veredlungsbetriebe auch weit darüber hinaus gesichert. Aufgrund des niedrigen Ascheanteils im Hauptbrennstoff Braunkohle enthält die Mitverbrennungsasche etwa 4 Gewichtsprozent Phosphor und ist damit auch für die Phosphor-Rückgewinnung grundsätzlich geeignet. Vorversuche haben bereits gezeigt, dass Phosphor nasschemisch durch Säureaufschluss und anschließende Aufreinigung aus Mitverbrennungsasche zurückgewonnen werden kann. Endprodukt ist Phosphorsäure. Die zu bewältigende Herausforderung besteht nun darin, dass die Mitverbrennungsasche im Vergleich zur reinen Klärschlammasche aus der Monoverbrennung deutlich stärker basisch reagiert und daher größere Mengen an Aufschlusssäure benötigt werden. Neben dem nasschemischen Weg verfolgt RWE auch den Ansatz, Phosphor thermisch im Zuge der Vergasung von Gemischen aus Klärschlamm, Klärschlammasche und Braunkohle zurückzugewinnen. Hierbei sollen mit Phosphorsäure und Synthesegas zwei Wertprodukte gekoppelt erzeugt werden. Erste Teilerfolge wurden bereits im Technikumsmaßstab erzielt. Nach Mitteilung von RWE ist der Genehmigungsrahmen für die Mitverbrennung ist bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Weitere Projekte zur Erhöhung der Entsorgungskapazitäten seien in Planung beziehungsweise stünden bereits kurz vor der Umsetzung. Darüber hinaus liefen Untersuchungen zum Einstieg in die Monoverbrennung.

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20181214_002

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