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Pilotanlage zum Fischschutz an der Sieg

Der Energiekonzern RWE und das Land Nordrhein-Westfalen haben Ende September am Wasserkraftwerk Unkelmühle in Windeck an der Sieg eine Fischschutz-Pilotanlage offiziell eingeweiht. Das Kraftwerk an der Sieg wurde ab 2011 in eine Pilotanlage für den Fischschutz umgebaut, um den Fischen den Auf- und Abstieg an diesem Standort in der Sieg zu ermöglichen. Um die Durchgängigkeit und den Fischschutz für Lachs und Aal an der Sieg zu testen und ggf. zu verbessern, wurden an der Pilotanlage neuartige Feinrechen mit einer Stabweite von zehn Millimeter installiert. Der enge Stababstand soll verhindern, dass flussabwärtswandernde Fische in die Turbinen gelangen und dort geschädigt werden. Die Auswirkung der geringen Rechenstabsabstände auf die Energieerzeugung der Wasserkraftanlage wird jetzt im täglichen Betrieb überprüft werden. Bezüglich des Fischabstieges werden an der Unkelmühle verschiedene Möglichkeiten getestet, wie Fische die Kraftwerksturbinen umgehen können, um vom Ober- ins Unterwasser abzuwandern: Oberhalb des Rechens gibt es eine Fließrinne, durch die an der Oberfläche wandernde Fische, wie Lachse, das Kraftwerk passieren können. So genannte Aalrohre sind für Fische vorgesehen, die eher am Gewässergrund abwandern. Zudem wird eine Bottom-Gallery für Aale getestet. Quer zum Einlaufkanal fängt eine klappenartige Vorrichtung am Boden durch wechselndes Öffnen und Schließen Aale ein und leitet sie um die Wasserkraftanlage herum. Für den Fischaufstieg wurde am Wasserkraftwerk Unkelmühle bereits 1990 eine Blocksteinrampe und ein sogenannter Denilfischpass installiert, damit die schwimmstarken Fische vor den Turbinenausläufen an der Wasserkraftanlage vorbei in das Oberwasser gelangen können. Heute ist in der Unkelmühle ein aktuellen Anforderungen entsprechender technischer Fischaufstieg installiert, der aus 27 stufenförmig angelegten Becken besteht. So können alle Fischarten die Höhendifferenz von drei Metern überwinden. In einem bis zu fünf Jahre laufenden ökologischen und technischen Monitoring wird nun untersucht, wie wirksam die umgesetzten Maßnahmen sind und wie sie möglicherweise weiter verbessert werden können. Des Weiteren soll geklärt werden, wie Anlagen dieser Art mit der wirtschaftlichen Erzeugung von erneuerbarer Energie durch Kleinwasserkraftwerke vereinbar sind. Das Vorhaben ist Teil des Wanderfischprogramms NRW zur Verbesserung der Sieg für Fischarten, die auf unterschiedliche Lebensräume einer Flusslandschaft als Laich-, Aufwuchs- oder Nahrungsgewässer angewiesen sind und zwischen Fluss und Meer hin- und her wandern. Hierzu zählen insbesondere Lachs und Aal.

Webcode

20141001_002

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