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Hans Rüffer gestorben

Am 13. November 2022 ist unser sehr geschätzter Kollege und frühere Leiter des Fachgebietes Wasser- und Abwasserchemie des Instituts für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik der Leibniz Universität Hannover, Prof. Dr.-Ing. Hans Rüffer, im Alter von 96 Jahren verstorben. Geboren wurde Hans Rüffer 1926 in Risa an der Elbe, im Jahr 1948 begann er das Chemiestudium an der Technischen Universität Berlin-Charlottenburg, und hier promovierte er bei den Professoren Tödt und Schormüller zum Dr.-Ing. Nach seiner Tätigkeit am Hygieneinstitut der Hansestadt Hamburg wechselte er 1959 an das Institut für Siedlungswasserwirtschaft der damaligen Technischen Hochschule Hannover zu Prof. Kehr und habilitierte sich über das Thema „Bemerkungen zur Problematik des Begriffes OC/load”, 1967 wurde er zum Professor ernannt. Hans Rüffer leitete und prägte von 1959 bis 1992 über 33 Jahre das Fachgebiet der Wasser- und Abwasserchemie am Institut für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik der heutigen Leibniz Universität Hannover in Lehre und Forschung. Seine wissenschaftlichen Leistungen mit dem Schwerpunkt „Behandlung von Industrieabwässern” werden durch etwa 90 Veröffentlichungen dokumentiert, darunter eine Vielzahl maßgebender Nachschlagewerke der Siedlungswasserwirtschaft. Zu nennen ist hier unter anderem die gemeinsam mit Prof. Klaus Mudrack herausgegebene Anleitung zur Durchführung und Auswertung einfacher Untersuchungen auf Kläranlagen oder das Taschenbuch der Industrieabwasserreinigung, das nach über 25 Jahren mit einem ähnlichen Konzept als 2. Auflage im Jahr 2020 neu erschienen ist. Zu nennen sind weiterhin die ATV-Lehr- und Handbücher der Abwassertechnik für Industrieabwässer und seine Mitwirkung an dem Buch „Wasser” von Karl Höll. Diese Bücher sind auch noch in Zeiten von Google und Wikipedia einschlägige Nachschlagewerke für viele Ingenieure, die auf diesem Gebiet tätig sind. Prof. Rüffer war langjähriges Vorstandsmitglied der Fachgruppe Wasserchemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker und leitete verschiedene Gremien der damaligen ATV, vorwiegend im Bereich Industrieabwasser.1982 erhielt er den Chemviron-Preis für eine Arbeit zur weitergehenden Abwasserreinigung; von der damaligen ATV wurde er für seine Verdienste mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet. Von seinen umfangreichen Fachkenntnissen konnten seine Mitarbeiter, Doktoranden und Studenten sehr profitieren, da er immer den offenen Austausch gepflegt und sein Wissen gerne weitergegeben hat. Neben seiner fachlichen Expertise ist aber auch und insbesondere seine sympathische und sehr humorvolle Art herauszuheben, die eine Zusammenarbeit mit ihm sehr angenehm befruchtete und förderte und an die wir uns gern zurückerinnern. Lange vor der heutigen Klimadebatte und der Energiekrise hielt er sich schon an strikte Energiesparmaßnahmen, unter anderem durch ein sehr gering temperiertes Arbeitszimmer und häufige Fahrten mit dem Fahrrad. Vielleicht hat dies auch zu seiner guten und doch sehr lang anhaltenden Gesundheit beigetragen. Die Fachwelt verliert mit ihm einen international außerordentlich anerkannten und hochgeschätzten Forscher. Wir verlieren mit ihm einen sehr geschätzten und engagierten Lehrer und Kollegen und werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. Für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik der Leibniz Universität Hannover:

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