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Malawisee "Bedrohter See des Jahres 2022"

Der Global Nature Fund (GNF) und das internationale Netzwerk Living Lakes haben den Malawisee, einen der der ältesten Seen der Erde, aufgrund der Gefährdung seines Ökosystems zum „Bedrohten See des Jahres 2022” gewählt. Der See, südlichster See im ostafrikanischen Grabensystem zwischen Malawi, Mosambik und Tansania, leidet unter Steress: Bevölkerungswachstum, Überfischung und die Auswirkungen des Klimawandels setzen den Malawisee zu. Der Artenreichtum des Malawisees ist noch immens ist immens: Mit 700 bis 800 Buntbarscharten, von denen viele nur hier und sonst nirgends auf der Welt vorkommen, gehört der Malawisee zu den fischartenreichsten Ökosystemen der Erde. Die Oberfläche des Sees ist so groß wie das Bundesland Brandenburg, damit gehört der Malawisee zu den zehn größten Seen der Welt. Zudem ist er der drittgrößte und zweittiefste auf dem afrikanischen Kontinent. Bis sich bei einem solch gigantischen See negative Auswirkungen menschlicher Aktivitäten zeigen, kann es eine Weile dauern - und doch hat der Malawisee diesen Punkt leider bereits deutlich überschritten. In den letzten Jahrzehnten hat Malawi seine Bevölkerung fast verfünffacht, von vier Millionen Menschen im Jahr der Unabhängigkeit 1964 auf geschätzte 19,7 Millionen heute. Die Folge sind Überfischung, Artenverlust und Verschmutzung des Malawisees. Fisch aus dem See deckt etwa siebzig Prozent des Bedarfs an tierischem Eiweiß in Malawi. Das Bevölkerungswachstum hat außerdem zu einer verstärkten Landbewirtschaftung im Einzugsgebiet des Sees geführt. Unangemessene landwirtschaftliche Praktiken, Kahlschlag, Bodenerosion und hoher Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden stören den Nährstoffkreislauf im See und stellen eine ernsthafte Gefahr für das empfindliche Ökosystem dar. Darüber hinaus ist der Malawisee sehr anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels. So hat in den letzten zwei Jahrzehnten die Niederschlagsmenge in Ostafrika signifikant abgenommen, der Wasserstand des riesigen Sees ist gesunken.

Webcode

20220131_003

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