Anzeige

IGB fordert nachhaltigere Gewässerpolitik

Die Relevanz der biologischen Vielfalt in Binnengewässern wird aktuell von der Politik unterschätzt, die Lebensgrundlagen von Mensch und Natur werden gefährdet. Das IGB Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei fordert in seinem aktuellen Policy-Brief zur Bundestagswahl eine deutlich nachhaltigere Gewässerpolitik. Binnengewässer wie zum Beispiel Flüsse und Seen gehören in Deutschland laut dem IGB zu den am stärksten genutzten und bedrohten Ökosystemen. Der Klimawandel mit zunehmenden Wetterextremen wie Dürren und Überflutungen verschärft die Situation zusätzlich. Die Folge ist unter anderem ein rasanter Rückgang der aquatischen Vielfalt, der nicht nur Pflanzen und Tiere gefährdet, sondern auch die menschlichen Lebensgrundlagen. Das IGB empfiehlt aus diesen Gründen der Politik, dringend Maßnahmen gegen den massiven Rückgang der aquatischen Biodiversität zu ergreifen und damit auch die vielen wichtigen Ökosystemleistungen abzusichern, die Binnengewässer für den Menschen erbringen, zum Beispiel genügend und sauberes Trinkwasser, natürlicher Hochwasserschutz, Schadstoffrückhalt und Erholungsräume. Die Forschenden formulieren sieben Handlungsempfehlungen, mit denen in der nächsten Legislaturperiode bedeutende Weichenstellungen für eine nachhaltigere Gewässerpolitik möglich sind. Konkret fordert das IGB mehr Raum für Fließgewässer, die Durchgängigkeit und Vernetzung der Fließgewässersysteme, die Vermeidung von Gewässerbelastungen, eine integrative Strategie zur Gewässerbewirtschaftung, die Etablierung eines Entscheidungs- und Abwägungsverfahren für Zielkonflikte zwischen Schutz und Nutzung, die bessere Umsetzung der bestehenden Umweltgesetzgebung sowie die öffentliche Verfügbarkeit von Daten und Informationen zur Gewässerbiodiversität. Die einzelnen Forderungen werden im IGB Policy Brief „Biologische Vielfalt in Binnengewässern - bedrohte Lebensgrundlagen von Natur und Mensch besser schützen” ausführlich erläutert.

Webcode

20210916_001

Zurück