Anzeige

Pilotprojekt zur Abwasseruntersuchung auf Coronaviren in Hannover

Die Stadtentwässerung Hannover plant mit Unterstützung des niedersächsischen Umweltministeriums ein Pilotprojekt zur Abwasseruntersuchung auf Coronaviren, kombiniert mit einer Abbildung in einem Monitoringsystem zur Pandemiebekämpfung. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt durch Prof. Thomas Schulz, Direktor des Instituts für Virologie der Medizinischen Hochschule Hannover. Der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies kündigte hierzu an, das Niedersachsen beabsichtige „kurzfristig die Förderung durch das Land zu ermöglichen.” Man erhoffe sich Erkenntnisse, die bei der mittelfristigen Pandemiebekämpfung von großem Nutzen sein könnten. Sollte die Analyse von Abwasser tatsächlich wesentlich früher als die RKI-Zahlen Hinweise auf Hotspots und lokale Ausbrüche liefern, sei der Schritt zu einem intelligenten Frühwarnsystem nicht mehr weit. Noch am 20. April 2021 hatte das niedersächsische Gesundheitsministerium in seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen im niedersächsischen Landtag geschrieben, man könne derzeit keinen infektiologischen Zusatznutzen der Abwasseruntersuchungen erkennen. Zudem verweist das Land auf offene Fragen, zum Beispiel, wie die Proben optimal genommen werden können, wie hoch die Kosten sind und wie gesichert der Nutzen. Zur Empfehlung der EU, bis zum 1. Oktober 2021 ein nationales Abwasserüberwachungssystem einzurichten, meint die niedersächsische Regierung, Adressat der Empfehlung der EU sei die Bundesrepublik Deutschland, die im Wasserrecht die volle Gesetzgebungskompetenz besitze: „Derzeit ist nicht bekannt, wann und wie sich die Bundesregierung der Empfehlung der Europäischen Kommission annehmen wird.” (Landtags-Drucksache 18/9095).

Webcode

20210504_003

Zurück