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UN-Weltwasserbericht 2021 erschienen: Der Wert von Wasser

Wasser wird weltweit viel zu oft als selbstverständlich angesehen, privatisiert, verschmutzt und verschwendet. Wasser muss einen höheren Stellenwert bekommen. Das fordert der Weltwasserbericht 2021 „Wasser bewerten und wertschätzen”, den die UNESCO im Auftrag der Vereinten Nationen erstellt hat. Der Bericht zeigt, dass zwar ein weltweiter Konsens bestehe, dass Wasser überlebenswichtig und ein Menschenrecht sei, dass aber die praktische Umsetzung bei weitem nicht ausreiche. Der aktuelle Weltwasserbericht wurde am 22. März 2021, dem Weltwassertag, veröffentlicht. „Man kann die Bedeutung von Wasser eben nicht mit dem Preis der Bereitstellung für Industrie, Landwirtschaft und Haushalte gleichsetzen. Vor allem muss auch berücksichtigt werden, welchen Wert Wasser für Ökosysteme und damit als menschliche Lebensgrundlage hat. Auch werden große Wasserinfrastrukturprojekte wie Staudämme ebenfalls zu selten nach Kosten und Nutzen bewertet. Eine echte Transformation ist erforderlich.” So kommentierte Ulla Burchardt, Vorstandsmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission, den neuen Weltwasserbericht. Weltweit haben aktuell 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser. 4,2 Milliarden Menschen - also mehr als 55 Prozent der Weltbevölkerung - haben keine sicheren Sanitäranlagen. Etwa vier Milliarden Menschen leben in Regionen, die in mindestens einem Monat pro Jahr von hoher Wasserknappheit betroffen sind. Die Pro-Kopf-Kapazität von Stauseen nimmt ab, einerseits aufgrund von Bevölkerungswachstum und andererseits wegen der Ablagerung von Sedimenten. Bevölkerungswachstum, Wirtschaftswachstum und veränderte Konsumgewohnheiten führen dazu, dass der globale Wasserverbrauch weiter um etwa ein Prozent pro Jahr ansteigt. Im weltweiten Mittel verbraucht die Landwirtschaft 69 Prozent der Wasservorräte aus Flüssen, Seen und Grundwasserleitern. In Deutschland ist die Lage anders, hier machen Energieversorgung, Bergbau und verarbeitendes Gewerbe 77 Prozent aus. Da die Weltbevölkerung weiter wächst, bräuchte es bei unveränderten Trends 50 Prozent mehr Bewässerung in der Landwirtschaft bis 2050.

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20210322_004

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