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Pantanal ist "Bedrohter See des Jahres 2021"

Als erstes Feuchtgebiet erhält das Pantanal den Titel „Bedrohter See des Jahres” bereits zum zweiten Mal. Die Auszeichnung verleihen der Global Nature Fund (GNF) und das Netzwerk Living Lakes jährlich anlässlich des „World Wetlands Day” am 2. Februar an einen See oder ein Feuchtgebiet, das durch den Eingriff des Menschen massiv gefährdet ist. Die Zerstörung des südamerikanischen Naturwunders hat verschiedene Ursachen. Auf der einen Seite ungewöhnlich trockene Sommermonate in den letzten Jahren, so verzeichnete das Pantanal, das zum größten Teil in Brasilien liegt und mit südwestlichen Ausläufern auch nach Paraguay und Bolivien reicht, 2020 die schwerste Dürreperiode der vergangenen sechzig Jahre. Dazu kommen Brände und Brandstifgung, ebenfalls 2020 verzehrten die Flammen etwa ein Drittel der Gesamtfläche des größten Binnenlandfeuchtgebiets der Erde. Mehr als 40 000 Quadratkilometer sollen verbrannt sein, dies entspricht ungefähr der Größe Baden-Württembergs. Seit den 1980er-Jahren ist nach Analysen des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags die Waldfläche im Feuchtgebiet um ein Viertel zurückgegangen. Dagegen hat sich die landwirtschaftlich genutzte Fläche in dieser Region im selben Zeitraum mehr als verdoppelt. Verschlimmert wird die Situation durch den globalen Klimawandel. Ähnlich wie im Amazonasgebiet führt im Pantanal der Verlust von Waldfläche zu regionalen Temperaturanstiegen und kürzeren Regenzeiten. Dadurch fehlt es an Wasser für eine ausreichende Verdunstung, die sonst eine dichte Wolkendecke über dem Feuchtgebiet bildet, die Sonneneinstrahlung abmildert und das Land vor Austrocknung schützt. Trockene Gebiete aber sind anfälliger für Brände - ein Teufelskreis.

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20210208_002

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