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Blau-grüne Infrastrukturen für ein neues Stadtquartier in Leipzig

Für das größte neue innerstädtische Stadtquartier, das in den kommenden Jahren in Leipzig entstehen soll, werden in einem bundesweiten Modellprojekt Technologien entwickelt, mit denen Niederschlagswasser sinnvoll genutzt und gemanagt werden kann. Das Areal ist 25 Hektar groß; das neue Stadtquartier „Leipzig 416” soll für etwa 3700 Menschen Raum bieten. „Wir wollen zeigen, wie in einem Innenstadtquartier das zentrale Abwassersystem entlastet, die Energieeffizienz verbessert und die Auswirkungen von Starkregen- und Dürreereignissen gemindert werden können”, sagt der Projektleiter und Umweltbiotechnologe Prof. Roland A. Müller vom UFZ. Geplant sind in dem neuen Stadtquartier dezentrale blau-grüne Infrastrukturen wie beispielsweise Gründächer, Retentionsflächen und Baumrigolen. Der Einsatz blau-grüner Anlagen innerhalb der Stadt ist jedoch aus juristischer Sicht kein Selbstläufer. „Das geltende Recht der Stadtentwässerung ist hauptsächlich auf das klassische Modell der Kanalentwässerung ausgelegt und regelt in Bezug auf dezentrale Alternativen der Niederschlagsversickerung und -verwertung nicht klar genug, was Gemeinden und Grundeigentümer tun dürfen und müssen. Es fehlt an einer fortschrittlichen Regulierung, die insbesondere die Gemeinden ermächtigt, blau-grüne Infrastrukturen auf öffentlichem und privatem Grund zu planen und durchzusetzen”, sagt der UFZ-Umweltrechtler Dr. Moritz Reese. Sein Team erarbeitet Empfehlungen zu den rechtlichen Veränderungen, die der Gesetzgeber vornehmen sollte, um neue Lösungen zum Wohl der Umwelt und der Allgemeinheit zu ermöglichen. Das Projekt „Leipziger BlauGrün - Blau-grüne Quartiersentwicklung in Leipzig” wird mit rund 2,8 Millionen Euro über die BMBF-Fördermaßnahme „Ressourceneffiziente Stadtquartiere für die Zukunft (RES:Z)” gefördert. Beteiligt sind am Projekt „Leipziger BlauGrün” die Stadt Leipzig, die Kommunalen Wasserwerke Leipzig, die Stadtwerke Leipzig, die Leipzig 416 Management GmbH, das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik, die Universität Leipzig, die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, die Unternehmen Tilia GmbH, Optigrün International und DHI Wasy GmbH sowie das Umweltbundesamt.

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20210121_001

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