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Peter Cornel 70 Jahre

Am 16. Januar 2021 feierte Prof. Dr.-Ing. Peter Cornel seinen 70. Geburtstag. Nach dem Studium des Chemieingenieurwesens an der Universität Karlsruhe (TH) promovierte er 1983 am dortigen Engler-Bunte-Institut über „Untersuchungen zur Sorption organische Wasserinhaltsstoffe durch Adsorberharze”. Anschließend wechselte er als Post-Doc bis 1984 an der Stanford University California. Bis 1998 arbeite Peter Cornel für die hauptsächlich in der industriellen Abwasserbehandlung tätigen Lurgi Gruppe, zuletzt als Leiter des Bereichs Abwasserreinigung. Von dort wurde Peter Cornel im Jahr 1999 zum Leiter des Fachgebiets Abwassertechnik der Technischen Universität Darmstadt berufen. Mit großem Erfolg leitete er von 2004 bis 2007 als Dekan den Fachbereich Bauingenieurwesen und Geodäsie. Besonders hervorzuheben ist, dass er den Studiengang Umweltingenieurwesen initiiert hat, der seitdem zu einem Standbein des umbenannten Fachbereichs Bau- und Umweltingenieurwesen wurde. Peter Cornel hat das Infrastrukturkonzept Semizentral für schnell wachsende urbane Räume entwickelt. In Kooperation mit der Tongji-University Shanghai (VR China) und der Technological University Qingdao konnte Peter Cornel dieses Konzept mit seinem Team praxisnah entwickeln. Als großer Erfolg in dieser Hinsicht ist zu werten, dass auf der EXPO 2010 in Shanghai dieses Konzept der semizentralen Abwasserbehandlung einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Im Jahre 2014 wurde in Qingdao im Rahmen der Weltgartenbauausstellung ein erstes Ressource and Recovery Center (RRC) auf Grundlage des Semizentral-Ansatzes „in Stahl und Beton” für 12 500 Einwohner realisiert und in Betrieb genommen. Die Qingdao Technological University (VR China) verlieh schon im Jahr 2005 Peter Cornel für seine herausragenden Tätigkeiten in diesem Bereich eine Ehrenprofessur. Auch die Tongji Universität Shanghai verlieh ihm den Titel Honorar-Professor. Die semizentrale Idee wurde auch von Fachfremden als innovativ und zukunftsweisend gewürdigt. So wurde im Mai 2015 der Idee der GreenTec Award verliehen (die höchste Auszeichnung im Umweltbereich in Europa). Weiterhin schaffte es die Idee von Peter Cornel unter mehr als 80 Einreichenden unter die letzten drei Nominierten des Deutschen Nachhaltigkeitspreises im Bereich Forschung im Jahr 2015. Im Jahr 2013 wurde Peter Cornel mit der Willy-Hager-Medaille ausgezeichnet. Die Willy-Hager-Stiftung würdigte mit dieser Auszeichnung seine außerordentlichen Leistungen und Verdienste bei der Weiterentwicklung wissenschaftlicher Erkenntnisse und deren Umsetzung in Grundlagen und Verfahren. Für die Verleihung haben insbesondere die innovativen Lösungsansätze und der Weitblick für künftige Herausforderungen gesprochen, vor allem aber die technische Implementierung von Verfahren zur Ressourcenschonung sowie zur Ressourcenrückgewinnung aus kommunalen und industriellen Abwässern. Neben der semizentralen Idee hat Prof. Cornel eine Vielzahl weiterer Forschungsvorhaben bearbeitet, insbesondere im Bereich der Phosphorrückgewinnung, der Elimination von Wurmeiern aus Abwasser, dem Einsatz von Membranen zur Brauchwasserproduktion und der Entfernung von Arzneimitteln aus Abwasser. Hervorzuheben ist auch das Projekt „Cuve Water”, in dem in einer Region im Norden Namibias Abwasser aus einem „Waschhaus” aufbereitet und der Bevölkerung als Bewässerungswasser zur Verfügung gestellt wird. Peter Cornel war und ist ehrenamtlich in diversen nationalen und internationalen Gremien der Abwassertechnik aktiv und auch aufgrund seines Fachwissens auch in verschiedenen wissenschaftlichen Beiräten tätig. Seit 2008 ist Peter Cornel als Mann der ersten Stunde im Vorstand von German Water Partnership; für die DWA arbeitete Peter Cornel in zahlreichen Fachausschüssen und Arbeitsgruppen, vielfach als Obmann und Leiter. Für die International Water Association (IWA) ist Peter Cornel im Scientific and Advisory Board der Specialist Group on Water Reuse. Die zahlreichen Erfahrungen im Bereich der Abwassertechnik, sowohl in der Forschung als auch in der Praxis, gab Peter Cornel mit viel Ausdauer, Engagement und Freude an den Nachwuchs weiter, sei es an Studierende, Promovierende oder Habilitierende. Mit seinem persönlichen Engagement unterstützte Peter Cornel so in hohem Maß die Arbeiten junger Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen. Zu seinen Doktorkindern pflegt Peter Cornel auch heute noch ein sehr inniges Verhältnis und verfolgt ihren beruflichen und persönlichen Lebensweg weiterhin sehr interessiert. Obwohl seit 2016 im Ruhestand, fühlt sich Peter Cornel dem Institut IWAR der TU Darmstadt immer noch sehr verbunden und unterstützt als Geschäftsführer den Förderverein des Instituts IWAR mit der ihm eigenen Gründlichkeit und Weitsichtigkeit durch seine jahrzehntelangen Erfahrungen im universitären und praktischen Umfeld.

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