Anzeige

Forschungsprojekt zur Wasserqualität in Trinkwassertalsperren im Erzgebirge gestartet

Messungen rund um die Talsperre Sosa sollen künftig Aufschluss darüber geben, wie sich die Wasserqualität in den Zuflüssen der Trinkwassertalsperren im Erzgebirge entwickelt. Derzeit sorgen gelöste organische Kohlenstoffverbindungen (DOC) dafür, dass sich das Wasser braun verfärbt und einen unangenehmen Geruch aufweist. Ein gemeinsames Forschungsvorhaben („Quellstärke von DOC aus Böden”) des Sächsischen Landesamts für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie und der TU Dresden geht nun der Frage nach, an welchen Stellen der Kohlenstoff aus den Böden in die Trinkwassertalsperren gelangt und welche Faktoren dies begünstigen. An insgesamt acht Messstellen entlang der Zuflüsse Kleine Bockau und Neudecker Bach werden Boden, Grundwasser und Oberflächenwasser bis 2026 genau beobachtet. Sensoren erfassen die Temperatur und den Wassergehalt des Bodens sowie die Abflussmenge und die chemische Beschaffenheit der Bäche. Die Messungen erfolgen in festen Zeitintervallen. Zusätzlich werden bei starkem Regen und während der Schneeschmelze ereignisbezogene Daten gesammelt. Seit gut 30 Jahren steigt die Konzentration an gelösten organischen Kohlenstoffverbindungen aufgrund veränderter Umwelt- und Klimabedingungen in vielen Bächen des Erzgebirges. Das stellt die sächsische Trinkwasserversorgung vor erhebliche Herausforderungen. Gelöste Kohlenstoffverbindungen im Trinkwasser sind nicht gesundheitsschädlich, müssen aber kostenaufwendig aus dem Wasser herausgefiltert werden. Die Aufbereitungssysteme gelangen mit steigender Kohlenstoff-Konzentration an ihre Grenzen. Vor allem in den Kammlagen des Erzgebirges spitzt sich die Situation zu. Die Kosten der ersten Projektphase bis 2022 belaufen sich auf rund eine Million Euro und werden vom Freistaat Sachsen getragen. Das Sächsische Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, die sächsische Landestalsperrenverwaltung, der Staatsbetrieb Sachsenforst sowie die Staatliche Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft unterstützen das Forschungsprojekt im Rahmen der „Arbeitsgruppe DOC”.

Webcode

20200803_010

Zurück