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Flusssedimente Senke für Mikroplastik

Mikroplastik sammelt sich in Flüssen vor allem in den Sedimenten. Die Mikroplastikkonzentration ist dort rund 600 000 Mal höher als im Wasser. Dies haben Forscher der Bundesanstalt für Gewässerkunde und der Goethe-Universität Frankfurt bei gemeinsamen Untersuchungen an der Elbe festgestellt. Für die Untersuchungen haben die Forscher elf Probenahmestellen entlang der mittleren Elbe und flussabwärts analysiert. Dabei haben die Wissenschaftler auch beobachtet, dass die Mikroplastik-Konzentrationen in Fließrichtung abnehmen. Insbesondere im Einflussbereich der Gezeitenströmung hat sich die Mikroplastikkonzentration merklich reduziert. Mögliche Ursachen sind: eine erhöhte Dynamik des Wasserkörpers und der damit verbundene Abtransport von Mikroplastik in die Nordsee sowie eine Verdünnung der Mikroplastik-Konzentration durch eingetragene marine Sedimente. Die höchste Mikroplastik-Konzentration wurde in Dessau gemessen. Kugelförmiges Polystyrol dominiert hier die Zusammensetzung. Ein auffälliger Befund, zumal die Formverteilung im gesamten Flussverlauf nach Angabe der Wissenschaftler keinem klaren Trend folgt. So deutet der punktuelle Belastungsschwerpunkt auf eine industrielle Emissionsquelle hin. Zum Verständnis: Grundsätzlich können Mikroplastikpartikel in unterschiedlichen Formen vorkommen: als Kugeln, Plastikbruch, Folien-Bruchstücke oder Fasern. Die der Untersuchung zugrundeliegenden Sediment- und Wasserproben haben die BfG-Forscher in den Jahren 2015 und 2019 genommen.

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20200708_001

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