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Klimawandel beeinflusst Ausmaß von Hochwasser

Der Klimawandel hat einen deutlichen Einfluss auf das Ausmaß von Hochwasserereignissen in Europa. Die Auswirkungen sind dabei extrem unterschiedlich. Die Ergebnisse eines internationalen Forschungsprojektes, an dem das GeoforschungsZentrum (GFZ) maßgeblich beteiligt war, zeigen auf, dass Hochwasserereignisse in Nordwesteuropa zu und in Südosteuropa abnehmen. Die Studie von 35 Forschungsgruppen aus ganz Europa wertete Daten von 3738 Hochwassermessstellen in ganz Europa aus. Die Daten umfassen fünfzig Jahre zwischen 1960 und 2010. Die Auswertung der Daten ergab unterschiedliche Trends in den verschiedenen Regionen Europas: In Mittel- und Nordwesteuropa, zwischen Island und den Alpen, nehmen die Überschwemmungen zu, weil die Niederschläge zunehmen und die Böden feuchter werden. In Südeuropa hingegen sinken die Hochwasserstände tendenziell - denn der Klimawandel führt dort zu sinkenden Niederschlägen und die höheren Temperaturen führen zu einer erhöhten Verdunstung des Bodenwassers. Bei kleinen Flüssen können die Überschwemmungen jedoch aufgrund häufigerer Gewitter und Veränderungen im Landmanagement (z.B. Entwaldung) größer werden. Im kontinentaleren Klima Osteuropas sinken auch die Überschwemmungsniveaus, was auf weniger Schnee im Winter zurückzuführen ist. Das Ausmaß der Hochwasseränderungen ist bemerkenswert: Sie reichen von einem Rückgang des erwarteten Hochwasserniveaus um 23Prozent pro Jahrzehnt bis zu einem Anstieg um 11Prozent pro Jahrzehnt (im Vergleich zu den langfristigen Durchschnittswerten). Die Autoren haben die Ergebnisse der Studie im Fachaufsatz „Changing climate both increases and decreases European river floods” in der Zeitschrift „Nature” (DOI: 10.1038/s41586-019-1495-6) veröffentlicht.

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20190830_001

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