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Urban farming: Gemüse von der Kläranlage

Agrarsysteme direkt an Kläranlagen andocken und regional qualitativ hochwertiges Gemüse anbauen, das ist das Ziel des BMBF-Verbundprojekts SUSKULT. Insgesamt 15 Partner arbeiten bei SUSKULT, koordiniert durch Fraunhofer UMSICHT in Oberhausen, in vier Teilprojekten an dem Vorhaben. Die Arbeitspakete beinhalten neben der Weiterentwicklung der Kläranlagen zu „NEWtrient®-Centern” und der Entwicklung einer Aufbereitungstechnik eine angepasste Nahrungsmittelproduktion in geschlossenen Kultursystemen und die dazugehörige Umfeld- und Systemanalyse. Um möglichen Schwankungen in Menge und Konzentrationen im Abwassersystem möglichst frühzeitig begegnen zu können, sind auch eine intelligente Prozesssteuerung und entsprechende Vorhersagemodelle im Projektplan verankert. Volkmar Keuter, Leiter der Abteilung Photonik und Umwelt beim Fraunhofer UMSICHT und Koordinator von SUSKULT: „Wir haben die Vision, dass 2050 keine Kläranlagen mehr im Sinne einer Entsorgungsanlage existieren, sondern NEWtrient®-Center. Ressourcenströme, die sämtliche Nährstoffe in Städten umfassen, können hier gehandelt werden.” In den ersten drei Jahren legen die Forschenden den Grundstock für das neue Agrarsystem. Im Anschluss soll dann eine Demonstrationsanlage auf dem Gelände des Klärwerks Emschermündung an der Stadtgrenze zwischen Dinslaken, Oberhausen und Duisburg aufgebaut werden. Nach einer Phase der Optimierung der einzelnen Komponenten sollen vor Ort pro Jahr mehrere Tonnen Gemüse produziert werden. Direkt am Projekt beteiligt sind auch die Partner Metro AG und REWE Markt GmbH, hinzu kommen zahlreiche Interessensvertreter im Projektbeirat. Weite Teile der Zivilgesellschaft sind im Rahmen von Dialogprozessen involviert. Gemeinsam betrachten sie auch den zukünftigen Weg der Produkte zu den Kunden. Das Projekt „SUSKULT - Entwicklung eines nachhaltigen Kultivierungssystems für Nahrungsmittel resilienter Metropolregionen” wird im Rahmen der Fördermaßnahme „Agrarsysteme der Zukunft” im Rahmen der „Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030” der Bundesregierung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

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20190527_001

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