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Theo G. Schmitt im Ruhestand

Theo G. Schmitt ist im April 2019 nach über 26 Jahren als aktiver Professor an der TU Kaiserslautern in den Ruhestand treten. Im Oktober 1992 hatte er als Nachfolger von Karlheinz Jacobitz die Leitung des Fachgebiete Siedlungswasserwirtschaft an der damaligen Universität - heute TU - Kaiserslautern übernommen. Theo Schmitt hat Bauingenieurwesen an der Universität Karlsruhe studiert, wohin er nach seinem Studium des „Environmental Engineering” an der Stanford University, USA (1979-1980) als wissenschaftlicher Mitarbeiter zurückkehrte und schließlich 1986 bei Prof. Hermann H. Hahn promovierte. Im Anschluss leitete er bis zu seinem Ruf an die Universität Kaiserslautern die Abteilung Kanalnetzplanung und EDV des Ingenieurbüros ASAL & Partner, Kaiserslautern. In seinen vielfältigen Arbeiten nahmen die Themen der Siedlungsentwässerung stets einen besonderen Raum ein. Mit der Entwicklung und Anwendung der hydrodynamischen Abfluss- und Schmutzfrachtmodelle HAMOKA und KOSMO leistete er wesentliche Beiträge zur Etablierung der Simulation als Planungswerkzeug. Frühzeitig erkannte Theo Schmitt auch die Bedeutung des Problems urbaner Sturzfluten und widmete sich in zahlreichen Projekten und Veröffentlichungen dem Umgang mit diesem Risiko. Unter seiner Leitung entwickelte sich das Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft an der TU Kaiserslautern zu einer der bundesweit führenden Forschungsinstitutionen im Bereich der Siedlungsentwässerung. Darüber hinaus befasste er sich auch mit Themen wie Mikroschadstoffen im urbanen Wasserkreislauf, der energetischen und verfahrenstechnischen Optimierung von Abwasseranlagen bis hin zur Einbindung von Kläranlagen in Smart Grids. Die Vernetzung von Forschung und Praxis war Theo Schmitt in allen Themenbereichen stets ein besonderes Anliegen. Um einen zügigen Technologietransfer zu ermöglichen, gründete er 1998 das Zentrums für Innovative AbWassertechnologien an der TU Kaiserlautern. Auch bei der DWA war und ist er vielfältig aktiv: als Mitglied des Beirats im Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland, stellvertretender Vorsitzender des Hauptausschusses „Entwässerungssysteme” und Obmann des DWA-Fachausschusses ES-2 „Systembezogene Planung”. Als Sprecher mehrerer Arbeitsgruppen im Fachausschuss ES-2 hat er das Regelwerk der DWA im Bereich der Regenwasserbewirtschaftung und -behandlung, der Kanalnetzberechnung und des Starkregenrisikomanagements entscheidend geprägt. Seine von Kaiserslautern (K-Town) ausgehenden Arbeiten haben wegweisende Fachbeiträge für die Siedlungswasserwirtschaft in Deutschland geliefert. Diese außerordentlichen Verdienste hat die DWA im Oktober 2018 durch die Verleihung der Max-Prüß-Medaille gewürdigt. In der Zeit seines bisherigen Wirkens als Professor hat Theo Schmitt neben zwei externen Promotionen 21 seiner wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen zur Promotion geführt und eine Habilitation begleitet. Einige haben den Weg in die Praxis gewählt, an andere hat er seine Begeisterung für Forschung und Lehre weitergegeben: Acht seiner Doktorkinder sind inzwischen selbst Professor/innen. Die Hälfte davon sind Frauen, ein ungewöhnlich hoher Prozentsatz sowohl in der Siedlungswasserwirtschaft als auch unter den Professuren im Bauingenieurwesen. Neben dem fachlichen Austausch und der Zusammenarbeit sieht Theo Schmitt immer auch den Menschen im Kollegen oder Mitarbeiter. Am Fachgebiet wie in der Gremienarbeit steht für ihn stets den Erfolg des Teams im Vordergrund. Nicht von ungefähr hat er für seine Abschiedsvorlesung den Titel „Begegnungen über Wasser” gewählt. Über 200 Gäste erwiesen ihm die Ehre und nahmen zum Teil weite Wege in Kauf, um den Schlusspunkt seiner erfolgreichen Karriere gemeinsam zu feiern. Die Festschrift „From K-Town to KOSMOS” zur Verabschiedung von Prof. Dr.- Ing. Theo G. Schmitt würdigt sein vielseitiges schaffen und ist digital verfügbar:

Webcode

20190429_004

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