Anzeige

Zuckmücken als Indikator für Umweltstress

Wie es um Gewässer steht, lässt sich an seinen Bewohnern ablesen - sogar an den kleinsten. Biologen der Universität Duisburg-Essen (UDE) konnten mit Kollegen aus Frankfurt und dem kanadischen Guelph Umweltveränderungen bei Zuckmücken nachweisen. Zuckmücken eignen sich grundsätzlich sehr gut, da sie weltweit zahlreich in Flüssen und Seen vorkommen. Problematisch ist aber ihre sehr geringe Größe. Die Forscher untersuchten die kleinen Insekten daher mit einer DNA-basierten Methode, bei der Organismen anhand einer kurzen DNA-Sequenz identifiziert werden. Dafür bauten die Wissenschaftler ein Experiment direkt neben einem Fluss auf, bei dem Wasser in vier große Tanks gepumpt wurde. Von dort verteilte es sich in über sechzig Rinnen, die jeweils einen kleinen Fluss simulierten. Um Stressoren zu simulieren, wurden zusätzliche Feinsedimente eingebracht, die Fließgeschwindigkeit reduziert und die Salzkonzentration erhöht. Getestet wurde in allen Kombinationen, mal ganz ohne, mal einzeln, mit zweien oder mit allen Stressoren. Anschließend untersuchten die Forscher die abgesammelten Zuckmücken im Labor - mit Erfolg. Die Auswirkungen von Stressoren konnten untersucht werden. Die Wissenschaftler fanden 100 Arten, die teils sehr unterschiedlich auf die getesteten Stressoren reagierten. Das Verfahren soll nun in einem größeren Maßstab angewendet. Weitere Studien sollen zeigen, ob und wie weit sich das Verfahren auf andere Szenarien übertragen lässt. Die Ergebnisse haben die Biologen aktuell in der Sonderausgabe '20 Years SETAC GLB' der Zeitschrift Environmental Sciences Europe veröffentlicht:.

Webcode

20180823_001

Zurück