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Der Rhein – 30 Jahre nach Sandoz

Anlässlich des 30. Jahrestags der Sandozkatastrophe hat der nordrhein-westfälische Umweltminister Johannes Remmel einen stärkeren Schutz des Rheins gefordert. Der Unfall in dem Schweizer Chemie-Unternahmen war aufgrund seiner verheerenden Folgen für Umwelt und Natur, die sich bis nach NRW und den Niederlanden auswirkten, ein Weckruf für die Rheinanliegerstaaten. In den vergangenen drei Jahrzehnten wurden zahlreiche Maßnahmen zum Schutz des Rheins getroffen und seine Wasserqualität deutlich verbessert. Laut Remmel bestehen trotz aller Erfolge aber weitere Herausforderungen. .Im Fokus stehen für ihn der Klimawandel, Starkregen, Mikroverunreinigungen durch Arzneimittel, Hormone und Pflanzenschutzmittel sowie die Gewässerbelastung durch Einträge von Mikroplastik. Notwendig sind für ihn auch in Zukunft abgestimmte Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässergüte, bei der Ökologie des Rheins und beim Hochwasserschutz. Vor 30 Jahren, am 1. November 1986 ist es bei der Firma Sandoz in Basel zu einem der größten von Menschen verursachten Chemie-Katastrophen in Europa gekommen. Ein Lagerraum mit 1200 Tonnen Pestiziden, Lösemitteln und anderen giftigen Stoffen brannte. Große Mengen mit hochtoxischen Chemikalien verunreinigten Löschwassers liefen direkt in den Rhein. Die Folge: Auf 400 Kilometer Länge - von Basel bis zur Loreley - wurden große Teile des Fischbestands ausgelöscht, besonders Aale waren betroffen. Die Trinkwasserentnahme aus dem Rhein wurde eingestellt. Als Reaktion auf die Katastrophe starteten die Rheinanliegerstaaten 1987 das "Aktionsprogramm Rhein" mit dem Ziel der deutlichen Verbesserung der Gewässerqualität des Rheins vor. In der Folge des Unfalls bei Sandoz haben die betroffenen Länder und Staaten die Anforderungen an den Gewässerschutz deutlich erhöht und ihre Anstrengungen zum Schutz des Rheins, zum Schutz der Trinkwasserversorgung und zum Schutz des Ökosystems deutlich gesteigert. Maßnahmen zur Lagerung gefährlicher Stoffe, zur Löschwasserrückhaltung und nicht zuletzt zu Warn und Alarmeinrichtungen wurden getroffen. Gesetzliche Anforderungen, zum Beispiel für Gewässereinleitungen, wurden verschärft. Die Wasserqualität des Rheins und vieler seiner Nebengewässer hat sich in den vergangenen 30 Jahren aufgrund dieser zahlreichen national und international abgestimmten Maßnahmen deutlich verbessert. Die Belastung mit Schwermetallen und anderen Schadstoffen im Rhein hat deutlich abgenommen. Der Sauerstoffgehalt des Rheinwassers und die Artenzahl der Kleintiere am Rheinboden sind wieder angestiegen. Davon profitieren auch die großen Tiere wie der Maifisch oder der Lachs, die langsam wieder in das Rheineinzugsgebiet zurückkehren.

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