KA-2025-05

Korrespondenz Abwasser · Abfall 5|25 72. Jahrgang · Nr. 5 · Mai 2025 · 10889 15./16. September 2025, Motorwerk Berlin WasserTage Informationen und Anmeldung Das Programm ist online DWA-Wassertage Seite 323 PFAS im Wasserkreislauf Seite 325 Digital lernen durch interaktive Simulation Seite 328 Statistik: Abwasserkanalisation und Regenwasserbehandlung Seite 333 Nachweis von Aktivkohle Seite 345 Dezentrale Klärschlammtrocknung Seite 352 Entgeltfähigkeit bei der Abwasserbehandlung Seite 363

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www.dwa.info/zeitschriften · apps.dwa.de a Korrespondenz Abwasser, Abfall · 2025 (72) · Nr. 5 Abwasser, Abfall Korrespondenz Organ der DWA – Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. und des Güteschutz Kanalbau Herausgeber und Verlag: GFA Theodor-Heuss-Allee 17, D-53773 Hennef Postfach 11 65, D-53758 Hennef Telefon +49 2242 872-333, Telefax +49 2242 872-151 Internet: www.gfa-news.de Redaktionsbeirat: 1. Prof. Dr. Uli Paetzel, DWA-Präsident 2. Prof. Dr.-Ing. Silvio Beier, DWA-HA „Industrieabwässer und anlagenbezogener Gewässerschutz“ 3. Dr.-Ing. Lisa Broß, Sprecherin der DWA-Bundesgeschäftsführung 4. Prof. Dr. Robert Jüpner, Fachgemeinschaft Hydrologische Wissenschaften in der DWA 5. Dipl.-Ing. Rainer Könemann, DWA-HA „Kreislaufwirtschaft, Energie und Klärschlamm“ 6. Rechtsanwalt Stefan Kopp-Assenmacher, DWA-HA „Recht“ 7. Dipl.-Ing. Christine Mesek, DWA-HA „Wirtschaft“ 8. Prof. Dr.-Ing. Hubertus Milke, DWA-Vorstand 9. Dr.-Ing. habil. Uwe Müller, DWA-HA „Hydrologie und Wasserbewirtschaftung“ 10. Prof. Dr.-Ing. André Niemann, DWA-HA „Bildung und Internationale Zusammenarbeit“ 11. Dr.-Ing. Frank Obenaus, DWA-HA „Kommunale Abwasserbehandlung“ 12. Dr.-Ing. Klaus Hans Pecher, DWA-HA „Entwässerungssysteme“ 13. Julia Schrade, M. Sc., Junge DWA 14. Rolf Usadel, GFA-Vorstand 15. Prof. Dr.-Ing. Silke Wieprecht, DWA-HA „Wasserbau und Wasserkraft“ 16. Dr. Jörg Zausig, DWA-HA „Gewässer und Boden“ Redaktion: Dr. Frank Bringewski (ChR, v. i.S. d. P.), Tel. +49 2242 872-190, E-Mail: bringewski@dwa.de Katharina Spieß, M. Sc., Tel. +49 2242 872-251, E-Mail: spiess@dwa.de Anzeigen: Monika Kramer, Tel. +49 2242 872-130, E-Mail: anzeigen@dwa.de Christian Lange, Tel. +49 2242 872-129, E-Mail: lange@dwa.de Sekretariat: Bianca Jakubowski Tel. +49 2242 872-138 E-Mail: jakubowski@dwa.de Erscheinungsweise: monatlich vierteljährliche Beilage KA Betriebs-Info Anzeigenpreise: Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 53 vom 01. Januar 2025 Satz: inpuncto:asmuth druck + medien gmbh, Bonn Druck, Bindung: DCM Druck Center Meckenheim GmbH, Meckenheim Bezugspreis: Der Verkaufspreis ist durch den DWA-Mitgliedsbeitrag abgegolten. DWA-Mitglieder, die Mehrexemplare der KA erwerben möchten oder die sich für die Zeitschrift KW Korrespondenz Wasserwirtschaft als kostenlose Mitgliederzeitschrift entschieden haben, können die KA zusätzlich für 124,00 Euro zzgl. Versandkosten bestellen. Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form – durch Photokopie, Mikrofilm oder irgendein anderes Verfah- ren – reproduziert oder in eine von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsmaschinen verwendbare Sprache übertragen oder übersetzt werden. Von einzelnen Beiträgen oder Teilen von ihnen dürfen nur einzelne Vervielfältigungs- stücke für den persönlichen und sonstigen eigenen Gebrauch hergestellt wer- den. Die Weitergabe von Vervielfältigungen, gleichgültig zu welchem Zweck sie hergestellt werden, ist eine Urheberrechtsverletzung. – Der Inhalt dieses Heftes wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren, Herausgeber und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie für eventuelle Druckfehler keine Haftung. Insbesondere unterliegen die Angaben in Industrie- und Produktberichten nicht der Verantwortung der Redaktion. Richtlinien zur Abfassung von Manuskripten können beim Redaktionssekretariat angefordert werden. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier mit Recyclingfasern. © GFA D-53773 Hennef ISSN 1866-0029 passavant-geiger.com Elimination von Phosphor und Spurenstoffen Unsere Lösungen für die vierte Reinigungsstufe PAK Tuchfiltration Horizontale Filtration 25-05- 010 KA Kunde: Passavant 4c c m y k gelieferte PDF 86 x 125 mm

312 a Korrespondenz Abwasser, Abfall · 2025 (72) · Nr. 5 apps.dwa.de · www.dwa.info/KA Beiträge in KW Korrespondenz Wasserwirtschaft 5/2025 C. Mudersbach: Nutzung von ChatGPT für die hydrologische Datenanalyse M. Denic, J. Geist, F. Grunicke, W. Degelmann, R. Kühn, T. Berendonk, R. Hoess, H. Selheim, N. Blees: Die Flussperlmuschel als Ausgangspunkt für eine ganzheitliche Wiederherstellung von Fließgewässerökosystemen Das Projekt „MARA – Margaritifera Restoration Alliance“ J. v. Gönner, S. Danker, J. Gröning, V. Grescho, L. Neuer, R. Bischof, V. G. Hänsch, B. Gottfried, E. Molsberger-Lange, E. Wilharm, M. Ließ, A. Bonn: Citizen Science-Projekt FLOW zeigt: Kleine Bäche in Deutschland sind in schlechtem ökologischem Zustand L. Huber, C. Hecker, T. Ackermann: Potenzielle ökologische Aufwertung eines Fließgewässers, ermöglicht durch Abgabe privater Wasserrechte Rubriken Spektrum ��������������������������������������������������������������������� 316 Güteschutz Kanalbau ���������������������������������������������������331 Personalien ������������������������������������������������������������������ 370 Industrie und Technik �������������������������������������������������373 5/2025 Inhalt Editorial Koalitionsvertrag: Wasserwirtschaftliche Akzente für die Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . ................. 315 Frank Bringewski Interview DWA-WasserTage – Branchentreffen der Wasserwirtschaft . . . . . . . ........ 323 Berichte PFAS und Arzneimittel im Wasserkreislauf Technische Möglichkeiten und gesetzliche Anforderungen . . . . . . . . . ........... 325 interSim – Digital Lernen durch interaktive Simulation Projekt-Kick-Off bei Verbundkoordinatorin DWA . . . .... 328 Junge DWA Junge Experten im Düsseldorfer Kanalnetz . . . . . ...... 329 Thematischer Stammtisch „Weitergehende Abwasserreinigung“ . . . . . . . ......... 330 Tim Welzel, Jeannette Boecker Entwässerungssysteme Im Spiegel der Statistik: Abwasserkanalisation und Regenwasserbehandlung in Deutschland . . . . ..... 333 Joachim Dettmar (Saarbrücken), Gebhard Weiß (Bad Mergentheim) Kommunale Abwasserbehandlung Anwendung der UV-VIS-Spektroskopie zum quantitativen Nachweis von Aktivkohle in Abwasserbehandlungsanlagen . . . . . . . . . .......... 345 Andreas Vogel, Lukas Dufner (Stuttgart) Beide Verbandszeitschriften – KA und KW – auch online lesen: https://www.dwadirekt.de Oder auf mobilen Geräten in der App: https://apps.dwa.de Newsletter aus der Redaktion der DWA-Zeitschriften Im Umfeld der Wasserwirtschaft passiert mehr, als in den DWA-Zeitschriften KA und KW gedruckt werden kann. Aktuelle Nachrichten, vor Erscheinen der Zeitschriften, bekommt man auf der Website www.gfa-news.de, die von der Redaktion betreut wird. Dort kann man auch einen E-Mail-Newsletter abonnieren, der in der Regel alle zwei Wochen montags verschickt wird. Seite 323 Am 15. und 16. September 2025 finden im Motorwerk in Berlin erstmals die WasserTage statt. DWA-Präsident Uli Paetzel und Lisa Broß, Sprecherin der DWA-Bundesgeschäftsführung, stellen dieses Branchentreffen der Wasserwirtschaft und das Konzept in einem Interview vor.

313 www.dwa.info/zeitschriften · apps.dwa.de a Korrespondenz Abwasser, Abfall · 2025 (72) · Nr. 5 Seite 345 Zur Entfernung von anthropogenen Spurenstoffen und Mikroschadstoffen aus Abwasser werden in den letzten Jahren vermehrt Pulveraktivkohlen bzw. granulierte Aktivkohlen eingesetzt. Standardmäßige Methoden der Wasseranalytik sind bisher ungeeignet, Aktivkohlepartikel im Ablauf von Abwasserbehandlungsanlagen nachzuweisen. Jetzt wird die quantitative Bestimmung von Aktivkohle in Mischung mit anderen Stoffen mittels UV-VIS-Spektroskopie in Verbindung mit einer Integrationskugel beschrieben. Seite 363 Können Kosten für Leistungen wie Phosphorrückgewinnung oder Errichtung und Betrieb weiterer Reinigungsstufen auf Kläranlagen in Entgelte für die Abwasserreinigung eingerechnet werden? Die DWA-Arbeitsgruppe WI-2.4 „Kalkulation von Entgelten“ kommt zum Ergebnis, dass sich die Frage der Entgeltfähigkeit freiwilliger Maßnahmen im Bereich der Abwasserbehandlung nicht eindeutig darstellt, und mahnt, es müsse dringend Rechtssicherheit geschaffen werden. Seite 352 Klärschlämme müssen vor einer Verbrennung weitgehend getrocknet werden. Die Klärschlammtrocknung kann dabei als Anlagenbauteil innerhalb einer Verbrennungsanlage ausgeführt oder kläranlagennah in einer von der Verbrennungsanlage unabhängigen vorgeschalteten Trocknungsanlage realisiert werden. Jetzt wird der Frage nachgegangen, ob eine vorgeschaltete, dezentrale Trocknung aus Sicht des Kläranlagenbetreibers sinnvoll sein kann. Seite 328 Mit digitalen Qualifizierungsangeboten das Potenzial von Computersimulationen für die Berufsbildung in der Wasser- und Abfallwirtschaft nutzen – dieses Ziel steht im Fokus des Verbundprojekts interSim – Digital Lernen durch interaktive Simulation. Seite 333 Auf Basis von aktuellen Daten des Statistischen Bundesamts werden für alle Bundesländer die Trinkwasserabgabe, der Anschlussgrad der Bevölkerung an die Kanalisation, die Kanallängen, die räumliche Verteilung von Misch- und Trennsystemen, Anzahl und Volumen der Regenbecken im Kanalnetz, die Anzahl der öffentlichen Kläranlagen und der mittlere Fremdwasserzuschlag numerisch und graphisch dargestellt und erläutert. Abwasser, Abfall Korrespondenz KA 6/2025 KA 7/2025 Anzeigenschluss: 6. Mai 2025 Erscheinungstermin: 2. Juni 2025 Anzeigenschluss: 3. Juni 2025 Erscheinungstermin: 27. Juni 2025 Abonnieren Sie den monatlichen Themenplan kostenlos auf www.dwa.info/ThemenKA Stellenmarkt ������������������������������������������������� 374 Adressenbörse für die Abfallwirtschaft ������������376 Ingenieurbüros ����������������������������������������������������� 376 Güteschutz Kanalbau – Gütezeicheninhaber ���������������384 Beilagenhinweis ������������������������������������������������������359 Schwerpunkt „Wasserbewusste Siedlungsentwicklung“ Kreislaufwirtschaft / Energie / Klärschlamm Dezentrale Klärschlammtrocknung – lohnt sich das noch? . . . . . . . . . . . . . . ............... 352 Günter Fehr (Hannover), Julia Hiller (Pforzheim), Rolf Otte-Witte (Elze) Wirtschaft Entgeltfähigkeit weitergehender Maßnahmen der Abwasserbehandlung Arbeitsbericht der DWA-Arbeitsgruppe WI-2.4 „Kalkulation von Entgelten“ . . . . . . . . . . . ............ 363 DWA Regelwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . ................... 365 Landesverbände . . . . . . . . . . . . . . . ................. 368 Foto: Finger Beton Foto: RSV Foto: EGLV/Detlef Macher Foto: CarboTech

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315 Editorial www.dwa.info/zeitschriften · apps.dwa.de a Korrespondenz Abwasser, Abfall · 2025 (72) · Nr. 5 Koalitionsvertrag: Wasserwirtschaftliche Akzente für die Zukunft Betriebe in roten Gebieten von Auflagen zu befreien. …In Planungs- und Genehmigungsverfahren werden wir unter anderem Bagatellschwellen weiter gestalten. Wir werden die Genehmigungsverfahren bei Hochwasser- und Küstenschutz beschleunigen.“ Und speziell unter der Überschrift „Wasserstrategie“: „Klimawandel, Trockenheit, Wasserknappheit sowie Starkregenereignisse und Hochwasser sind Herausforderungen in der Wasserwirtschaft. Deshalb setzen wir priorisierte Maßnahmen der nationalen Wasserstrategie um und entwickeln sie gemeinsam mit den Ländern vor dem Hintergrund des Klimawandels weiter. Wir wollen die Infrastruktur für Wasserversorgung und Abwasserentsorgung fördern und sie langfristig preisstabil und bedarfsgerecht gestalten. Modellvorhaben und besonders energieeffiziente Anlagen wollen wir unterstützen. Wir fördern blau-grüne Infrastruktur, den Wasserrückhalt in der Fläche und die Grundwasserneubildung. Wir setzen unter Berücksichtigung regionaler Gegebenheiten und der Verhältnismäßigkeit auf das Verursacherprinzip. Um notwendige länderübergreifende wasserwirtschaftliche Maßnahmen gegen Wassermangel für betroffene Flüsse (wie zum Beispiel die Spree) vorzubereiten, werden wir ein Bund-Länder-Gremium einrichten. Wir prüfen die bessere Finanzierung von notwendigen Infrastrukturmaßnahmen.“ „Für die Ertüchtigung der Infrastruktur aus Wasserstraßen, Schleusen, See- und Binnenhäfen werden wir für notwendige Investitionen eine auskömmliche zusätzliche Finanzierung mit Planungssicherheit organisieren. Dafür wird ein Finanzierungs- und Realisierungsplan entwickelt. … Wir wollen alle Potenziale der Erneuerbaren Energien nutzen. Dazu gehören Sonnen- und Windenergie sowie Bioenergie, Geothermie, Wasserkraft sowie aus diesen hergestellte Moleküle [sic]. Wir stärken auch innovative Technologien wie Abwasserwärme … Wir werden ein Monitoring in Auftrag geben, mit dem bis zur Sommerpause 2025 der zu erwartende Strombedarf … überprüft werden. … Der entschlossene Ausbau Erneuerbarer Energien beinhaltet den netzdienlichen Ausbau von Sonnen- und Windenergie, von Bioenergie, Wasserkraft und die Erschließung von Geothermie. … Bestehende Potenziale bei der kleinen und großen Wasserkraft- und bei Pumpspeicherkraftwerken werden wir heben. … Wir werden die Klimaanpassungsstrategie umsetzen und dazu die bestehenden Förderprogramme zielgerichtet und effizient nutzen und gegebenenfalls anpassen. Wir stellen daher die Finanzierung von Vorsorgemaßnahmen gemeinsam mit den Ländern auf solide Beine und unterstützen die Kommunen bei der Anpassung an den Klimawandel. Dazu richten wir einen Sonderrahmenplan Naturschutz und Klimaanpassung ein und prüfen die Einführung einer diesbezüglichen Gemeinschaftsaufgabe. Wir beschleunigen Hochwasser- und Küstenschutzmaßnahmen. … Um die ländliche Entwicklung sowie den Hochwasser- und Küstenschutz zu stärken, werden wir die finanziellen Mittel im Rahmen der GAK [Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur, Anm. der Red.] deutlich erhöhen. … Wir werden das mit der EU-Kommission vereinbarte Monitoring im Düngegesetz verankern. Wir schaffen die Stoffstrombilanzverordnung ab. Wir schaffen ein Instrument, um zukünftig die besonders wasserschonend wirtschaftenden Schneller als erwartet haben CDU, CSU und SPD einen Koalitionsvertrag für die nächste Bundesregierung vorgelegt. Zum Redaktionsschluss stand allerdings noch die Zustimmung von CDU und SPD aus. Festzustellen ist: Der Koalitionsvertrag enthält wichtige Weichenstellungen für die Zukunft der Wasserwirtschaft. Im ersten Statement der DWA heißt es dazu: „Eine konsequente Umsetzung des Koalitionsvertrages kann eine zukunftssichere und nachhaltige Wasserwirtschaft gewährleisten und einen wichtigen Beitrag zur Klimaanpassung sowie zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes Deutschland leisten. Die angekündigte Prüfung der Aufnahme der Klimaanpassung als Gemeinschaftsaufgabe ins Grundgesetz findet die volle Unterstützung der DWA. Besonders hervorzuheben sind die konkreten Maßnahmen zur Wasserstrategie und der Klimaanpassung, die bereits wesentliche Forderungen der DWA aufgreifen. Die geplante Förderung einer nachhaltigen und klimaresilienten Wasserinfrastruktur, die Unterstützung von energieeffizienten Anlagen und die Investitionen in blau-grüne Infrastruktur zeigen, dass die Bedeutung einer modernen Wasserwirtschaft endlich den nötigen Stellenwert in der Bundespolitik erhält. Positiv ist aus Sicht der DWA zudem, dass die Koalition den Hochwasserschutz und die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren vorantreiben möchte – dies sind Maßnahmen, die wir seit Jahren fordern, um den Herausforderungen des Klimawandels und den häufiger und intensiver werdenden Extremwetterereignissen gerecht zu werden. Ebenso begrüßt die DWA die Stärkung der Forschung zu Klimafolgen und Klimaanpassung sowie die angekündigte Förderung von Innovationen durch Reallabore und Experimentierklauseln. Dies ermöglicht es den Kommunen und regionalen Akteuren, mit flexiblen Lösungen auf die sich verändernden Rahmenbedingungen zu reagieren. Kritisch sieht die DWA die Ausführungen zur Stoffstrombilanzierung im Düngerecht sowie zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Die DWA wird die Umsetzung dieser Themen genau verfolgen.“ Der Vollständigkeit halber einige wörtliche Zitate aus dem Koalitionsvertrag, der 39-mal die Zeichenkette „wasser“ enthält (zum Teil im Zusammenhang mit „Wasserstoff“): Frank Bringewski

316 Spektrum a Korrespondenz Abwasser, Abfall · 2025 (72) · Nr. 5 apps.dwa.de · www.dwa.info/KA Land Hessen hat das Projekt mit 4,9 Millionen Euro unterstützt, denn der „Der Abwasserverband Bickenbach leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Spurenstoffstrategie des Landes für das Hessische Ried.“, so Umweltstaatssekretär Michael Ruhl. „Mit dieser Anlage sind nun drei vierte Reinigungsstufen in Hessen im Betrieb – zwei auf kommunalen Kläranlagen und eine auf einer Industriekläranlage“, so Ruhl. „Weitere vierte Reinigungsstufen auf Kläranlagen im Ried befinden sich bereits in der Planung, und für vier Anlagen sind bereits Förderbescheide für den Ausbau ergangen.“ A Erste Kläranlage an der Emscher mit vierter Reinigungsstufe in Betrieb Die Emschergenossenschaft hat auf der Kläranlage Dortmund-Deusen eine vierte Reinigungsstufe zur Eliminierung von Spurenstoffen in Betrieb genommen. Das Klärwerk, ausgelegt für 705 000 Einwohnerwerte, wurde seit 2022 um eine Pulveraktivkohledosierung mit Tuchfiltration erweitert. Die Pulveraktivkohle – täglich zwei Tonnen – bindet die Schadstoffe. Im Tuchfilter wird die Kohle mitsamt den an sie adsorbierten Schadstoffen zurückgehalten. Mit einer Filterfläche von insgesamt 2880 Quadratmetern, verteilt auf 24 Becken, handelt es sich bei der Anlage in Dortmund-Deusen um die weltweit größte Tuchfiltration. Darüber hinaus erhält die Kläranlage eine weitere Belüftung, die zwischen der Pulveraktivkohledosierung und der Tuchfiltration angeordnet ist. Mit dieser zusätzlichen Belüftung will die Emschergenossenschaft zur Förderung von Gewässerlebewesen den Sauerstoffeintrag in die Emscher erhöhen. Zur offiziellen Inbetriebnahme am 4. April 2025 kam Nordrhein-Westfalens Umweltminister Oliver Krischer. Das Land Nordrhein-Westfalen förderte die Nachrüstung und Optimierung der Kläranlage sowie die energetische Verbesserung mit 31,4 Millionen Euro – das entspricht ca. 70 Prozent der Gesamtkosten der Spurenstoffelimination. Die Zuwendungen erfolgten aus der Förderrichtlinie „Zuwendungen des Landes NRW für eine Ressourceneffiziente Abwasserbeseitigung NRW II (ResA II)“. Die Abwicklung der Förderung erfolgte gemäß der Richtlinie über die NRW.BANK. Diese Bank hat die Renaturierung der Emscher strukturen kämen vielfach an das Ende ihrer Nutzungsdauer und müssten gleichzeitig an die Herausforderungen des Klimawandels angepasst werden. Die Gutachter schätzen die zusätzlichen Investitionskosten allein für die beschleunigten Anpassungen an den Klimawandel auf 10 bis 15 Prozent der Gesamtsumme von 800 Milliarden Euro. Theoretisch bedeute dies einen Investitionsbedarf von 10 000 Euro pro Kopf in den nächsten 20 Jahren. Allerdings werden die Kosten über die Nutzungsdauer der Anlagen und Netze abgeschrieben und von allen Nutzern der Infrastruktur getragen, sodass die Kunden jährlich nur einen Teil der Investitionen tragen. Download der Studie: https://www.vku.de/studie-investitionenwasserwirtschaft A Hessen: Zehn Millionen Euro Förderung für vierte Reinigungsstufe auf der Kläranlage Langen Das Land Hessen fördert mit rund 10,6 Millionen Euro den Bau einer vierten Reinigungsstufe zur Spurenstoffelimination auf der Kläranlage Langen. Hier sollen zukünftig mittels granulierter Aktivkohle Spurenstoffe wie Medikamente und Chemikalien entfernt werden. Neben der Errichtung einer Spurenstoffelimination wird auch eine verbesserte Phosphorelimination gefördert. Das Hessische Ried, in dem die Kläranlage Langen liegt, ist wasserwirtschaftlich besonders sensibel. Viele Gewässer führen bei Niedrigwasser fast ausschließlich geklärtes Abwasser. Zudem wird hier ein großer Teil des Trinkwassers für die RheinMain-Region aus dem Grundwasser gewonnen. A Vierte Reinigungsstufe auf der Kläranlage Bickenbach in Betrieb genommen Auf der Kläranlage Bickenbach (32 000 EW) in Hessen wurde Anfang April 2025 eine vierte Reinigungsstufe offiziell in Betrieb gegangen. Die Anlage entfernt Mikroverunreinigungen wie Medikamentenreste, Haushaltschemikalien und Hormone mit einer Kombination aus Ozonierung und Aktivkohlefiltration aus dem Abwasser und trägt so zum Schutz der Gewässer im Hessischen Ried bei. Das Pharmaunternehmen klagen wegen Herstellerverantwortung in der EU-Kommunalabwasserrichtlinie Pharma Deutschland und sechs Mitgliedsunternehmen gehen juristisch gegen die EU-Kommunalabwasserrichtlinie vor und haben Klage beim Europäischen Gerichtshof erhoben. Pharma Deutschland wird diesen Klagen als Streithelfer beitreten. Dafür wird der Verband einen entsprechenden Antrag beim Gericht der Europäischen Union stellen. Das teilte Pharma Deutschland am 10. März 2025 mit. Der Europäische Verband Medicines for Europe unterstützt das Vorhaben ebenfalls. Die Pharmaunternehmen stören sich an der erweiterten Herstellerverantwortung, nach der ihre Industrie einen großen Anteil der Kosten der Spurenstoffentfernung auf kommunalen Kläranlagen übernehmen soll. Ebenfalls am 10. März teilte der Verband Cosmetics Europe mit, dass auch er Klage wegen der Herstellerverantwortung eingereicht hat. A Gutachten: 800 Milliarden Euro für sichere Wasser- und Abwasserinfrastruktur bis 2045 notwendig In den nächsten 20 Jahren muss die kommunale Wasserwirtschaft in Deutschland 800 Milliarden Euro investieren, um die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in der gewohnten Qualität und Sicherheit am Laufen zu halten. Diese Zahl nennt eine Studie von Becker Büttner Held Rechtsanwälte Steuerberater Unternehmensberater PartGmbB, die im Auftrag des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) erstellt und am 10. März 2025 veröffentlicht wurde. Heute investiert die Branche den Autoren der Studie zufolge jährlich 10 Milliarden Euro, um ihre Netze und Anlagen zu erhalten und an den Klimawandel anzupassen. Die Studie zeigt jedoch, dass die Investitionen auf durchschnittlich 40 Milliarden Euro pro Jahr steigen müssen, um zukünftige Herausforderungen zu meistern. Bis 2045 ergibt sich daraus eine Gesamtsumme von 800 Milliarden Euro, wobei etwa 65 Prozent auf die Abwasserentsorgung und 35 Prozent auf die Trinkwasserversorgung entfallen. Als Gründe für den steigenden Investitionsbedarf nennt die Studie: Die Infra­

317 Spektrum www.dwa.info/zeitschriften · apps.dwa.de a Korrespondenz Abwasser, Abfall · 2025 (72) · Nr. 5 Kubikmeter am Tag behandelt. Das ist gut ein Drittel der Abwassermenge, die täglich in den sechs Klärwerken der Berliner Wasserbetriebe gesäubert wird. Ähnlich groß wie Waßmannsdorf ist das Klärwerk Ruhleben. Seit April 2017 ist das Klärwerk um zwei auf zehn Beckenlinien ausgebaut worden. Der neue Mischwasserspeicher fasst bei starkem Regen rund 50 000 m³ mit Regen vermischtes Abwasser aus der Kanalisation. So soll er die InnenstadtSpree vor Mischwasserüberläufen schützen. Alle Berliner Klärwerke erhalten weitergehende Reinigungstechnik, etwa bis 2028 Flockungsfiltrationen und bis 2040 Anlagen zur Entfernung von Spurenstoffen, wie sie im Klärwerk Schönerlinde bereits im Bau ist. Mehrere Werke haben auch jüngst Prozesswasserbehandlungsanlagen erhalten. Bis 2026 wird im Klärwerk Waßmannsdorf außerdem eine Klärschlammverwertungsanlage für 68 000 Jahrestonnen Klärschlamm und Rechengut fertiggestellt. Gemeinsam mit der im Klärwerk Ruhleben bereits existenten Klärschlammverwertungsanlage können die Wasserbetriebe damit den kompletten Klärschlamm aus den sechs Berliner Kläranlagen selbst verwerten. Die dabei entstehenden Aschen ermöglichen zukünftig eine Rückgewinnung von Phosphor. A Praxisleitfaden: Wie der Wiederaufbau nach Flutkatastrophen nachhaltig gestaltet werden kann Praxisorientierte Handlungsempfehlungen für Kommunen zum Wiederaufbau nach Flutkatastrophen bietet ein neuer Praxisleitfaden, im Auftrag und mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung entstanden und vom Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) herausgegeben. Die neue Publikation „Nach der Flutkatastrophe: Chance für Veränderung. Ein Praxisleitfaden mit Strategien und Beispielen für Kommunen“ wurde im Rahmen des Forschungsverbundvorhabens KAHR (Klimaanpassung, Hochwasser, Resilienz) veröffentlicht. Das Projekt begleitete den Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe 2021 im Ahrtal und Nordrhein-Westfalen wissenschaftlich und unterstützte Kommunen durch wertvolle Handlungsempfehlungen. bisher mit Förderdarlehen und Zuschüssen in Höhe von insgesamt 3,6 Milliarden Euro unterstützt. Sie ist damit das größte Förderprojekt der Förderbank. A Phosphor-Recycling aus Klärschlammasche: Demonstrationsanlage in Betrieb In Bottrop wurde im März 2025 eine großtechnische Demonstrationsanlage zur Phosphorrückgewinnung aus der Asche von Klärschlämmen offiziell in Betrieb genommen. Die Anlage wurde im Rahmen des AMPHORE-Projekts nach dem PARFORCE®-Verfahren auf der Kläranlage Bottrop der Emschergenossenschaft gebaut und wird von der PhosRec Posphor-Recycling GmbH betrieben. Die nordrhein-westfälischen Wasserwirtschaftsverbänden Ruhrverband, Wupperverband, Linksniederrheinische Entwässerungsgenossenschaft (LINEG), Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) hatten die PhosRec Phosphor-Recycling GmbH im März 2020 neu gegründet, um sich auf die ab 2029 in Deutschland geltende Pflicht zur Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm vorzubereiten. Mit der Demonstrationsanlage in Bottrop wird voraussichtlich bis Mitte 2026 in einer Vielzahl von Kampagnen aus sehr unterschiedlichen Klärschlammaschen der enthaltene Phosphor in Form von Phosphorsäure zurückgewonnen. Die Anlage in Bottrop ist auf eine Kapazität von 1000 Tonnen Klärschlammasche pro Jahr ausgelegt. A 30-jährige Partnerschaft zur Klärschlamm-Verwertung vereinbart Der Erftverband, der Wasserverband Eifel-Rur und RWE Power (alle in Nordrhein-Westfalen) haben ihre Kooperation zur Entsorgung von Klärschlamm in Hürth-Knapsack weiter konkretisiert. Die Partner haben vor einem Jahr bereits das gemeinsame Tochterunternehmen Klärschlamm-Verwertung Rheinland GmbH gegründet, die eine der zwei von RWE zu errichtenden Anlagenlinien zur Klärschlamm-Verwertung übernimmt. Vereinbart ist, dass RWE Power die Klärschlamm-Verwertungsanlage plant, errichtet und technisch betreibt, die Wasserverbände sind für die kaufmännische Geschäftsführung verantwortlich. Am 12. März 2025 haben die Partner nun die Verträge zur Betriebsführung und zur Lieferung der Klärschlämme unterzeichnet. Vereinbart wurde, dass die beiden Wasserverbände ab 2029 bis mindestens Ende 2058 jährlich bis zu 148 000 Tonnen entwässerten Klärschlamm liefern. Der Klärschlamm wird in der neuen Anlage thermisch verwertet. Diese wird von einem gemeinsam mit RWE gegründeten Tochterunternehmen betrieben. Damit wird die neue – derzeit im Bau befindliche – Anlage bereits zu 80 Prozent ausgelastet sein. A Vergabeverfahren für neue Klärschlamm-Verwertungsanlage im Industriepark Gersthofen gestartet Die MVV, ein Energieunternehmen mit Sitz in Mannheim, plant im Industriepark Gersthofen eine Anlage zur thermischen Behandlung von Klärschlämmen. Nun startet das Unternehmen mit den Ausschreibungen und dem Vergabeverfahren. Die im Industriepark Gersthofen geplante Klärschlamm-Monoverwertungsanlage dient der Entsorgung von Klärschlämmen kommunaler Kläranlagen aus der Region. Darüber hinaus ist es in einem späteren Schritt möglich, aus der Restasche Phosphor zurückzugewinnen. Die Anlage ist auf 85 000 Tonnen entwässerten Klärschlamm pro Jahr ausgelegt. Baubeginn für die Anlage ist im Jahr 2026, die Inbetriebnahme ist aus heutiger Sicht, so das Unternehmen, für Anfang 2029 geplant. A Ausbau des Berliner Klärwerks Waßmannsdorf abgeschlossen Termingerecht und im Kostenplan haben die Berliner Wasserbetriebe nach eigener Mitteilung den Ausbau des Klärwerks Waßmannsdorf abgeschlossen. In einem Paket im Umfang von fast 300 Millionen Euro hat das Unternehmen seit 2017 zwei zusätzliche Reinigungslinien, Anlagen zur weitergehenden Stickstoff- und Phosphorentfernung sowie einen großen Mischwasserspeicher errichtet. Auf dem Klärwerk Waßmannsdorf wird das Abwasser von rund 1,2 Millionen Berliner*innen und etwa 120000 Menschen aus Brandenburg gereinigt. Täglich werden in der Anlage in Sichtweite des Flughafens Schönefeld bis zu 230 000

318 Spektrum a Korrespondenz Abwasser, Abfall · 2025 (72) · Nr. 5 apps.dwa.de · www.dwa.info/KA Niedersachsen: Offene Liste von Ingenieurbüros, die im Starkregenbereich tätig sind Auf Wunsch der Mitglieder des Starkregen-Netzwerks Niedersachsen gibt die Kommunale Umwelt-AktioN (UAN) im Frühjahr 2025 eine offene Liste der Ingenieurbüros heraus, die im Bereich Starkregen tätig sind. Ziel dieser Liste ist es, den Netzwerkmitgliedern Ansprechpartner zu nennen, die bei der Erstellung kommunaler Starkregenvorsorgekonzepte helfen können, auch im Hinblick auf die aktuelle Förderrichtlinie kommunale Starkregenvorsorge in Niedersachsen. Diese Liste der Ingenieurbüros wird eine offene Liste sein, ohne fachliche Prüfung durch die UAN und ohne Gewähr auf Vollständigkeit, Aktualität und Richtigkeit. Ingenieurbüros, die auf dieser Liste geführt werden möchten, melden sich per E-Mail: starkregen@uan.de https://www.uan.de/starkregen-netzwerk A Grauwasser für grüne Städte: Reallabor in Weimar Fassadenbegrünungen könnten den urbanen Raum beleben und zugleich das Mikroklima verbessern. Wie können die modernen Stadtpflanzen ressourcenschonend bewässert werden? Mit Grauwasser, lautet ein Forschungsansatz aus Weimar. Um die langfristigen Effekte wissenschaftlich zu erproben, erhält das Verbundprojekt „Reallabor GrayToGreen“ unter Leitung der Bauhaus-Universität Weimar bis 2027 rund 770 000 Euro Fördermittel von der Thüringer Aufbaubank. Neben der Bauhaus-Universität Weimar ist das IAB-Institut für angewandte Bauforschung Weimar als Kooperationspartner beteiligt. Der Ansatz: Gering verschmutztes Abwasser, das beispielsweise beim Duschen, Baden, Hände- oder Wäschewaschen entsteht, wird durch ein integriertes Reinigungssubstrat aufbereitet und zur Bewässerung wieder nutzbar gemacht. Zusätzlich erzeugen vorgehängte, bewegliche Photovoltaik-Elemente Energie und schützen die dahinter wachsenden Pflanzen vor Hitze, Starkregen oder Wind. Ein Prototyp der sogenannten „vertikalen Klimakläranlage“ (VertiKKA) steht seit September 2024 in Weimar. In Zusammenarbeit mit allen 13 Verbundpartnern wurden für den Praxisleitfaden Fachbeiträge verfasst, die neueste wissenschaftliche Erkenntnisse mit Erfahrungsberichten betroffener Kommunen verknüpfen. Darüber hinaus werden erfolgreiche Strategien von Gemeinden vorgestellt, die bereits in der Vergangenheit von Hochwasserereignissen betroffen waren. Unter dem Leitmotiv „Building Back Better“ (BBB) zielt der kostenfreie Leitfaden darauf ab, den Wiederaufbau nicht nur als bloße Wiederherstellung der vorherigen physischen, sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen zu begreifen: Vielmehr bietet der Wiederaufbau die Chance, nachhaltige und resiliente Strukturen zu schaffen, um künftige Hochwasserereignisse besser bewältigen zu können. Der Praxisleitfaden fokussiert auf drei zentrale Handlungsfelder: Wiederaufbau, Risikobewertung und -verringerung sowie Resilienz von Gesellschaften. https://repository.difu.de/handle/ difu/320 A Mehr Stimulanzien, weniger Cannabis: Neue Studie zu Drogen im Abwasser Mehr Stimulanzien wie MDMA-, Kokain- und Amphetamin im Vergleich zu 2023, aber ein Rückgang der Cannabis-Nachweise – das sind die zentralen Ergebnisse einer europaweiten Untersuchung zu Drogen im Abwasser. Durchgeführt wurde die Studie „Wastewater Analysis and Drugs – a European Multi-City Study“ vom europaweiten SCORE-Netzwerk in Zusammenarbeit mit der Drogenagentur der Europäischen Union (EUDA). In dem Projekt wurde Abwasser von 128 europäischen Städten aus 26 Ländern untersucht, um das Drogenkonsumverhalten ihrer Einwohner zu untersuchen. Analysiert wurden täglich Abwasserproben in den Einzugsgebieten von Kläranlagen über einen Zeitraum von einer Woche zwischen März und Mai 2024. Während bei drei der Stimulanzien (MDMA, Kokain, Amphetamin) ein Anstieg zu verzeichnen war, wurden bei Methamphetamin und Ketamin unterschiedliche Muster beobachtet. Obwohl die Ergebnisse je nach Studienort sehr unterschiedlich waren, ist es bemerkenswert, dass alle sechs untersuchten illegalen Drogen in fast allen teilnehmenden Städten gefunden wurden. Bei einigen Drogen ist eine geringere Divergenz beim Drogenkonsum zwischen Groß- und Kleinstädten zu beobachten. https://www.euda.europa.eu/publications/html/pods/waste-water-analysis_en https://score-network.eu A Mit neuem Regenwassermanagement: Gendarmenmarkt wiedereröffnet Der Berliner Gendarmenmarkt ist wiedereröffnet. In rund zweijähriger Bauzeit wurden unter anderem neue Strom-, Trink- und Abwasserleitungen unter der Platzfläche verlegt. Mit einem wirtschaftlich effizienten und innovativen Regenwassermanagement ist der Platz zukünftig auch ein Vorreiter für die klimaangepasste Schwammstadt, so die Berliner Senatsverwaltung. Dank eines Regenwassermanagement-Systems wird der Niederschlag gespeichert, über einen Substratfilter gereinigt und an den darunterliegenden Boden abgegeben. Das Fassungsvermögen der unterirdischen Anlage beträgt 480 Kubikmeter. Der Gendarmenmarkt zählt zu den wichtigsten Touristen-Hotspots in Berlin. Daher wurde das Projekt mit einem Gesamtvolumen von 21 Millionen Euro zu 90 Prozent von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe gefördert. Die Mittel stammen aus dem Bund-Länder-Förderprogramm zur Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW), ergänzt durch Landesmittel. A Lippeverband: Förderung für Umbau mit Dachbegrünungen Möglichst viele Dächer in der Lippe-Region begrünen – das ist das Ziel des neuen Förderprogramms des Lippeverbands. Es richtet sich an Eigentümer*innen in allen Lippe-Kommunen, deren Immobilie im Einzugsgebiet des Wasserwirtschaftsverbandes liegt. 50 Euro Förderung pro Quadratmeter begrünter Dachfläche gibt es für Hausbesitzer*innen, bis zu maximal 10000 Euro pro Dach. Die Förderung gilt neu in 32 Städten und Gemeinden der Lippe-Region, zusammen mit dem „10.000 Grüne Dächer“-Programm im Emscher-Gebiet in insgesamt 48 Kommunen. www.klima-werk.de/gruendachfoerderung A

319 Spektrum www.dwa.info/zeitschriften · apps.dwa.de a Korrespondenz Abwasser, Abfall · 2025 (72) · Nr. 5 Durch Langzeitversuche unter realen Bedingungen soll die Reinigungsleistung optimiert und die Anlage technologisch weiterentwickelt werden. Maria Hartmann, Bauhaus-Universität Weimar, Professur Bauphysik E-Mail: maria.hartmann@uni-weimar.de A Niederschlagsdaten präzise akustisch erfassen und Wettervorhersagen verbessern Das Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT (Ilmenau) hat gemeinsam mit der Pan Acoustics GmbH aus Wolfenbüttel das Forschungsprojekt „lokalRAIN“ gestartet. Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines akustischen Regensensors und eines kostengünstigen Sensornetzwerks zur präzisen Erfassung und Übertragung von Niederschlagsdaten in Echtzeit. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert und läuft bis Juni 2026. Die Idee ist es, die akustischen Schwingungen, die beim Aufprall der Regentropfen auf Oberflächen entstehen, mit Schwingungsaufnehmern zu erfassen und mit Methoden des maschinellen Lernens und Deep Learning in Echtzeit auszuwerten. Basierend auf dieser Idee wollen die Forschenden am Beispiel eines Photovoltaikmoduls ein neues Sensorsystem zur Erfassung und Analyse von räumlich verteiltem Niederschlag entwickeln. Dafür soll neben einer Technologie für effizientes maschinelles Lernen auch eine kosten- und energieoptimierte Rechenhardware für den Einsatz in der Sensorik entwickelt werden. A Demonstrationsanlage in Betrieb gegangen: Schiffstreibstoff aus Faulgas Auf der Kläranlage Mannheim hat im März die Demonstrationsanlage „Mannheim 001“ ihren Betrieb aufgenommen, die aus dort anfallendem Biogas Kohlendioxid abtrennt und mit regenerativ erzeugtem Wasserstoff zu Methanol umsetzt. Dieses kann als klimaneutraler Treibstoff für Schiffe genutzt werden. Errichtet wurde die Anlage vom Start-up ICODOS, gemeinsam mit Partnern (Institut für Mikroverfahrenstechnik und Institut für Automation und Angewandte Informatik des Karlsruher Instituts für Technologie KIT). Die Schifffahrt ist nach Schätzungen der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation für rund drei Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Nach Angaben von ICODOS eigne sich das Verfahren durch die kompakte und skalierbare Bauweise besonders für die dezentrale Umsetzung. ICODOS sei schon mit weiteren Kläranlagen im Austausch, um auch dort Produktionsanlagen zu errichten. ICODOS GmbH ist ein Climate-Tech-Startup mit Sitz in Mannheim, hervorgegangen aus einem Forschungsprojekt am KIT. A Bayern: RZWas-Förderung wird fortgesetzt Die Kommunen in Bayern werden auch weiterhin bei den Pflichtaufgaben Wasserversorgung und Abwasserentsorgung durch den Freistaat unterstützt. Dazu werden die Richtlinien für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben (RZWas) zum 1. April 2025 nahtlos fortgeführt. Das betonte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber am 1. April in München. Die Förderung wasserwirtschaftlicher Projekte nach den Richtlinien für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben (RZWas) ist die bedeutendste Förderrichtlinie im Bereich des Umweltministeriums. Jährlich werden bis zu 180 Millionen Euro an Zuwendungen an die bayerischen Kommunen für den nichtstaatlichen Wasserbau und für Härtefälle bei der Sanierung kommunaler Anlagen der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sowie für Pilot- und Sonderprogramme bewilligt. Die neuen Richtlinien „RZWas 2025“ gelten bis zum 31. Dezember 2028. Eine zentrale Neuerung ist beispielsweise der neue Fördergegenstand für die interkommunale Zusammenarbeit bei der gemeinsamen Betriebsführung. A VDMA: Exporte von Wasser- und Abwassertechnik verbleiben auf hohem Niveau Wasser- und Abwassertechnik aus Deutschland ist im Jahr 2024 weltweit nahezu ebenso stark nachgefragt war wie im Vorjahr. Das teilte der VDMAFachverband Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate mit. Trotz vielfältiger politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten sowie Investitionszurückhaltung vielerorts, mit denen sich die Hersteller von Wasser- und Abwassertechnik aus Deutschland konfrontiert sahen, konnten die internationalen Märkte überwiegend erfolgreich bearbeitet und damit das Rekordniveau der Exporte aus dem Vorjahr von rund 1,3 Milliarden Euro erneut fast erreicht werden. Im Vergleich zum Jahr 2023 sanken die Ausfuhren der Branche um 0,8 Prozent, und damit weniger als im gesamten Maschinenbau (minus 5,1 Prozent) oder für den gesamten deutschen Außenhandel (minus 1,7 Prozent). Bezüglich der Entwicklung einzelner Absatzregionen bietet der Blick in die Statistik kein einheitliches Bild. In die die EU-Staaten, die weiter mit Abstand wichtigste Absatzregion, stieg das Exportvolumen der heimischen Hersteller leicht um 0,9 Prozent auf 631 Millionen Euro. Damit wurden 49 Prozent aller Exporte von Wasser- und Abwassertechnik aus Deutschland in die anderen EU-Staaten ausgeführt. Für die ebenfalls wichtige Abnehmerregion Nordamerika (plus 23,1 Prozent) steht eine noch deutliche positivere Veränderungsrate zu Buche, für das Sonstige Europa (minus 6,5 Prozent) und Ostasien (minus 12,1 Prozent) ist eine negative Entwicklung zu konstatieren. Die deutlichsten positiven Veränderungen gab es in den vergleichsweise kleinen Absatzregionen Mittelamerika (plus 84,5 Prozent), Sonstiges Afrika (plus 50,6 Prozent) und Australien-Ozeanien (plus 23,9 Prozent). Die stärksten Rückgänge wurden in Nordafrika (minus 40,5 Prozent) und Südostasien (minus 35,6 Prozent) verbucht. Von den zehn wichtigsten Einzelmärkten für Wasser- und Abwassertechnik aus Deutschland entwickelten sich 2024 die Ausfuhren in sechs Märkte positiv und in vier Märkte negativ. Darunter ist auch China, 2020 noch der wichtigste Markt. China rangiert damit nur noch auf Platz 9 der wichtigsten Absatzmärkte vor Spanien. Verändert wurde auch die Rangfolge der fünf wichtigsten Exportmärkte. Mittlerweile führen die USA die Rangfolge an. Wasser- und Abwassertechnik im Wert von 115 Millionen Euro wurden 2024 aus Deutschland in die USA geliefert. A

Vorteile einer DWA-Mitgliedschaft www.dwa.de Kostenlos  Eine der beiden monatlich erscheinenden Verbandszeitschriften – KA Korrespondenz Abwasser, Abfall inkl. der Beilage Betriebs-Info (4 x jährlich) oder – KW Korrespondenz Wasserwirtschaft inkl. der Online-Version der Gewässer-Info als Printversion, Online unter www.dwa.de/direkt und mobil als App. Zusätzliche Exemplare oder die zweite Verbandszeitschrift gibt es zu günstigen Konditionen.  DWA-Branchenführer Wasserwirtschaft, Abwasser, Abfall  Mitgliederbereich im Internet – KA oder KW online lesen – KA oder KW mit der App DWApapers and more (iOS und Android) lesen – Literaturdatenbank – Fachwörterbücher in vielen Sprachen – Mitgliederverzeichnis – Arbeitsberichte und Fachinformationen  DWA-Jahrbuch (auf Anforderung) Ermäßigt  Fort- und Weiterbildungsangebote Als Mitglied der DWA und der European Water Association (EWA), des BWK und der Partnerverbände in der Schweiz (VSA, SVW) und Österreich (ÖWAV) Zusätzlich für fördernde Mitglieder Kostenlos  Option, das Logo "Mitglied in der DWA" im Firmen-Briefbogen zu nutzen (www.dwa.de/direkt) Ermäßigt  20 % Ermäßigung beim Erwerb des DWA-Regelwerks und vieler weiterer DWA-Publikationen  Fort- und Weiterbildungsangebote für alle Mitarbeiter  Ermäßigungen für Aussteller bei vielen DWA-Tagungen und ausgesuchten Messen  Teilnahme an den DWA-Erfahrungsaustauschen für Kommunen oder Ingenieurbüros  50 % Ermäßigung auf den Mitgliedsbeitrag für Anmeldungen von Niederlassungen, wenn der Hauptsitz bereits Mitglied ist  Günstige Konditionen für eine Umwelt-Strafrechtsschutzversicherung für Kommunen, Kreisverwaltungen und Abwasserzweckverbände Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) Theodor-Heuss-Allee 17 · 53773 Hennef Telefon: 02242 872-123 · Fax: 02242 872-200 mitgliederservice@dwa.de · www.dwa.de Weitere Informationen zu einer Mitgliedschaft finden Sie unter www.dwa.de/ mitgliedschaft 11/2018

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