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Johannes Pöpel gestorben

Am 22. Februar 2020 ist Prof. Dr.-Ing. habil. Hermann Johannes Pöpel im Alter von 86 Jahren gestorben. Er hat am 3. Mai 1933 in Den Haag/Niederlande das Licht der Welt erblickt. Nach dem Abitur in Stuttgart studierte er an den Technischen Hochschulen in München Physik und in Stuttgart Bauingenieurwesen und hat 1959 an der TH Stuttgart sein Studium als Diplom-Ingenieur abgeschlossen. Als Fullbright-Stipendiat studierte er Siedlungswasserwirtschaft in den USA und erwarb im Jahr 1960 den Master of Science an der berühmten Harvard University. Nach den USA führte ihn sein Weg erstmals nach Darmstadt, wo er an der TH zum Thema: „Elimination von Phosphaten aus Abwasser” 1966 zum Dr.-Ing. promovierte. Für seine Dissertation wurde er mit dem Karl-Imhoff-Preis ausgezeichnet. Danach arbeitete er von 1967 bis 1970 am Institut und Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft der Universität Karlsruhe und habilitierte sich dort zum Thema: „Schwankungen von Kläranlagenabläufen und ihre Folgen für Grenzwerte und Gewässerschutz”. Im Jahr 1970 ging er in die Niederlande zurück, wo er als Lektor für Siedlungs- und Wasserwirtschaft an der Technischen Hochschule Delft lehrte und ab 1975 die Professur für Siedlungswasserwirtschaft innehatte. Am 5. Mai 1983 wurde er zum Professor für Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung und Raumplanung mit dem Schwerpunkt Abwasserbeseitigung, Wassergütewirtschaft und fachgebietsübergreifende Umweltplanung an der TH Darmstadt berufen und war dort bis 1998 tätig, um dann den wohlverdienten Ruhestand anzutreten. Zu den Forschungstätigkeiten von Prof. Pöpel gehörten unter anderem die biologische Abwasserreinigung, insbesondere chemisch-physikalische sowie erhöhte biologische Phosphorelimination, Stickstoffelimination, Abbau von chlorierten Wasserstoffen; Technologie der Abwasserbelüftung und des Sauerstoffeintrags; Stabilisierung von Abwasserschlämmen; Biofilmtechnik, Gewässerschutz und Pflanzenkläranalgen; Methoden der angepassten Abwassertechnik für Entwicklungsländer. Auf diesen Arbeitsgebieten hat Prof. Pöpel in seiner aktiven Zeit über 100 Diplomanden, 15 Doktoranden und einen Habilitanden erfolgreich betreut und mit fast 200 technisch-wissenschaftlichen Veröffentlichungen sowie sechs Buchbeiträgen seine Forschungstätigkeiten eindrucksvoll belegt. Zwei seiner Doktoranden sind mittlerweile selbst Professoren an Fachhochschulen. Andere leiten als Vorstände Wasser- und Abwasserverbände oder sind an der Technischen Universität verblieben. Viele seiner Absolvent/inn/en haben ihren Platz in bekannten und auch international tätigen Ingenieurbüros gefunden. Neben den USA-Aufenthalten hielt Prof. Pöpel auch auf drei weiteren Kontinenten und in über 18 Ländern viele Vorträge und Gastvorlesungen. Seit 1987 ist Prof. Pöpel eine der tragenden Säulen der Kooperation der Technischen Universität Darmstadt mit der Tongji-Universität in Shanghai, für die er 1997 in Peking vom Staatsrat den „Freundschaftspreis der Volksrepublik China” erhielt, der höchsten Auszeichnung des Landes für Ausländer. In Anerkennung seiner Leistungen für die Kooperation mit der Tongji-Universität wurde er zum Honorarprofessor ernannt. Diese Zusammenarbeit wird bis heute intensiv gepflegt und weiter ausgebaut. Daneben erhielt Prof. Pöpel weitere besondere Auszeichnungen: „Friendship Medal” für „Enthusiastic Support for China´s Construction and Friendly Co-Operation” (1996), Harrison Prescott Eddy Medal ”For Noteworthy Research” von der US Environmental Federation (1997), VDI-Ehrenmedaille (2003). Das gesamte Institut IWAR der Technischen Universität Darmstadt und der Förderverein des Instituts bedauern den Heimgang von Prof. Pöpel. Er hat alle seiner Studierenden, Doktorand/inn/en und Kolleg/inn/en durch seine zuvorkommende Art, sein Fachwissen, sein pädagogisches Geschick und seine Ausdrucksfähigkeit geprägt. Wir werden Prof. Pöpel immer ein ehrendes Andenken bewahren.

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