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Grünflächen erbringen Städten Nutzen in Millionenhöhe

Städtische Grünflächen dienen als Erholungsort für Menschen, tragen zur Kühlung bei Hitzewellen bei und puffern bei Starkregen Überflutungen ab. Diese Leistungen für die Städte haben einen Wert in Millionenhöhe. Dies belegt eine aktuelle Studie des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), Berlin. In dem Forschungsprojekt „Stadtgrün wertschätzen” ist das Forschungsteam gemeinsam mit den vier Städten Augsburg, Karlsruhe, Leipzig und Nürnberg der Frage nachgegangen, wie das Opfern wertvoller Grünflächen - Kleingärten, Brachen oder anderer Freiflächen - in Prozessen der kommunalen Stadtplanung und bei Bauvorhaben gestoppt werden kann. Eine repräsentative Befragung des Projektes von über 2500 Stadtbewohnern ergab, dass sich die Menschen genau dies von ihren Städten wünschen: Sie wollen mehr Grünflächen, mehr Straßenbäume, mehr Naturnähe. Das dreijährige Forschungsprojekt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird, will vor allem aufzeigen, wie die Kommunalpolitik urbanes Grün erhalten kann und Grünflächenämter beim Grünflächenmanagement unterstützen. Das Projekt stellt Verwaltungen in Kommunen Hilfsmittel für ihre praktische Arbeit zur Verfügung: einen Fragebogen zur Dokumentation der Qualität von Grünflächen, eine Konzeptvorlage für die Erarbeitung einer kommunalen Strategie sowie einen Leitfaden, der Stadtverwaltungen Methoden aufzeigt, wie sie Bürgerinnen und Bürger an Planungsprozessen beteiligen können. In einer zweiten Projektphase soll in den nächsten Jahren ein Online-Berechnungstool bereitgestellt werden, mit dem der ökonomische Nutzen von Stadtgrün selbst ermittelt und so in die Stadtplanung einfließen kann. Die vier Partnerstädte des Forschungsprojektes halten es für erforderlich, verbindliche Vorgaben für den Flächenumfang von Grün bei Neubauprojekten und in der quartiersbezogenen Freiraumversorgung zu verankern. So könnte ein Grünflächenfaktor zum verpflichtenden und selbstverständlichen Bestandteil eines Bebauungsplans werden, ähnlich wie die Geschossflächen- oder Grundflächenzahl. Damit ein Grünanteil in möglichst vielen Bauvorhaben gesichert werden kann, brauchen Kommunen darüber hinaus eine Freiflächengestaltungssatzung, wie etwa sie München hat. Nur mit möglichst verbindlichen Richtwerten wird sich das Stadtgrün in der Stadtentwicklung so entwickeln lassen, dass es langfristig zu einer hohen Lebensqualität beiträgt, schlussfolgern die Grünflächenexperten.

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20190917_001

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