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Mecklenburg-Vorpommern: Trockenheit und Hitze schaden dem Bodden

Die lange Trockenheit und Hitze seit dem Frühjahr 2018 macht den Forschern der Biologischen Station Zingst der Universität Rostock Sorgen. „Der Bodden, in dem Salzwasser aus der Ostsee und Süßwasser aus den Flüssen wie der Recknitz, Barthe und unzähligen Bächen zu sogenanntem Brackwasser zusammenfließen, wird aufgrund der geringen Wassertiefe auch noch überdurchschnittlich erwärmt”, sagt Dr. Rhena Schumann, die Leiterin der Biologischen Station. „Im letzten Jahr haben wir erstmals im tiefen Wasser weniger als 70 Prozent Sauerstoffsättigung nachgewiesen”. Dass sei zwar noch nicht besorgniserregend, dürfe sich aber nicht weiter verschlechtern. „Es gibt erste Anzeichen, dass sich die Wasserqualität verbessert”, sagt Rhena Schumann. Das betreffe aber nicht die Trübung des Wassers. Dafür sind die Algen verantwortlich, die sich durch Nährstoffzuführung durchgesetzt haben. „Nichtdestotrotz gedeihen in dem Gewässer Fische, wie Zander, Barsche und Hechte bestens”, sagt Rhena Schumann. Zunehmend gebe es erfreulicherweise wieder Unterwasser-Vegetation wie beispielsweise Armleuchter-Algen. Das verbesserte Gülle-Management mache sich bemerkbar. „Die Phosphat-Gehalte verringerten sich deutlich”. Die Biologische Station Zingst der Universität Rostock untersucht seit 1977 die Wasserqualität der Darß-Zingster Boddenkette, nachdem Rostocker Biologen bereits 1969 ein auch auf Langzeituntersuchungen ausgelegtes Messprogramm zu Flora und Fauna im Bodden gestartet haben. Die Station ist Messstation im Bund-Länder-Messprogramm und überwacht insbesondere die Nährstoffbelastungen aus der Landwirtschaft. Diese Langzeitmessungen erlauben auch aufgrund der besonderen Beschaffenheit des Boddens Rückschlüsse auf die Veränderung der Wasserqualität anderer Küstengewässer.

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20190702_002

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