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Prototyp zur Reduktion von Methan in Stauseen entwickelt

Forscherinnen und Forscher des Labors für Wasser und Umwelt (LWU) der TH Köln haben zusammen mit der DB Sediments GmbH einen Prototypen entwickelt, der Methangas aus Stauseen absaugt, das dort über Sedimente angereichert und in die Atmosphäre freigesetzt wird. In Feldversuchen wurden außerdem die Ursachen der steigenden Methanemission in Stauseen untersucht: Sinkende Wasserspiegel führen zu einer Erhöhung der Methanemission. Außerdem entwickelte das Forscherteam ein neues Gefrierkernverfahren, das die Entnahme ungestörter Sedimentproben ermöglicht. Das Forschungsprojekt „Methanelimination aus Stauseen” (MELIST) wird durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE.NRW) gefördert. Kernstück des im Forschungsprojekt MELIST unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Jokiel entwickelten Prototyps ist ein Hochdrucksauger für Sedimentablagerungen und darin befindliche Methanblasen, der an einer schwimmenden Plattform installiert ist. Diese Plattform fährt kontinuierlich und weitestgehend automatisiert über einen Stausee. Dabei werden die Sedimente aufgewirbelt und zusammen mit dem Methangas aufgenommen. Dieses Wasser-Sediment-Gas-Gemisch wird auf der Plattform getrennt und das Gas durch eine Vakuumpumpe abgesaugt. Abschließend wird das Sediment dem Fließgewässer unterhalb des Staudamms wieder zugeführt. MELIST beinhaltet neben der Prototyp-Entwicklung auch Feldversuche auf den nordrhein-westfälischen Stauseen Urfttalsperre und Olsberg. Im nächsten Schritt soll die kontinuierliche Trennung von Sediment und Gas optimiert werden. Dazu ist ein Folgeprojekt geplant, an dem auch Forscherinnen und Forscher des Lehr- und Forschungszentrums :metabolon beteiligt sind. Sie werden untersuchen, ob und in welcher Form das den Stauseen entnommene Methan energetisch genutzt werden kann.

Webcode

20190524_005

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