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Stockende Riesenwellen im Jetstream verbunden mit Wetterextremen 2018

Die Wetterextreme im vergangenen Sommer waren verbunden mit stockenden Riesenwellen im Jetstream. Die Wellen des Windbands blieben längere Zeit stehen statt weiter zu wandern. Dadurch hielten in den betroffenen Regionen die Wetterbedingungen länger an und wurden zu Wetterextremen. Das gleiche Muster zeigte sich auch bei den europäischen Hitzewellen in den Jahren 2015, 2006 und 2003, die zu den extremsten jemals aufgezeichneten gehören. Dies berichtet das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) unter Berufung auf aktuelle Studien. In den letzten Jahren beobachteten die Wissenschaftler eine deutliche Zunahme dieser Muster. In den zwei Jahrzehnten vor 1999 gab es keine Sommer, in denen dieses Muster der stockenden Wellen über eine Dauer von zwei Wochen oder noch länger auftrat. Seitdem wurden aber sieben solcher Sommer erlebt. Die Forscher gehen davon aus, dass das beobachtete Wellenmuster durch den Klimawandel und die menschgemachte globale Erwärmung in Zukunft häufiger auftreten wird. Dafür gibt es physikalischen Ursachen. Landmassen neigen dazu, sich schneller zu erwärmen als Meeresgebiete. Das wiederum führt zu einem größeren Temperaturunterschied zwischen Landmassen und Ozean. Das Entstehen des Wellenmusters kann durch diesen erhöhten Temperaturkontrast zwischen Landmassen und Ozean begünstigt werden. Ein weiterer relevanter Faktor könnte sein, dass der Nordatlantik kühler ist, als er sein müsste, wahrscheinlich als Folge der Verlangsamung der Atlantischen Meridionalen Umwälzzirkulation, besser bekannt als Golfstrom. Dies bedarf jedoch noch weiterer Untersuchungen. Die vollständige Studie „Extreme weather events in early summer 2018 connected by a recurrent hemispheric wave-7 pattern” haben die Forscher in der Fachzeitschrift „Environmental Research Letters” veröffentlicht (DOI: 10.1088/1748-9326/ab13bf).

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20190502_001

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