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DWA-Gewässerentwicklungspreis für den Umbau der Spree in Bautzen - Belobigung für Projekt "Münstersche Aa"

Anlässlich des Weltwassertages gibt die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) die Preisträger des DWA-Gewässerentwicklungspreises 2019 bekannt. Mit dem Gewässerentwicklungspreis ausgezeichnet wird das Projekt „Spree in Bautzen”. Eine Belobigung wurde der Stadt Münster für das Projekt „Münstersche Aa” ausgesprochen. Der DWA-Gewässerentwicklungspreis wird für vorbildlich durchgeführte Maßnahmen zur Erhaltung bzw. zur naturnahen Gestaltung und Entwicklung von Gewässern im urbanen Bereich vergeben. Nach dem Hochwasser 2010 waren die Ufermauern und Wehranlagen der Spree vor allem in der Altstadt von Bautzen stark beschädigt. Daraufhin wurden in Bautzen in einem Gewässerabschnitt von 1,5 km 770 m Ufermauern, zwei Wehre und eine Sohlschwelle sowie eine mehrgeschossige Industriebrache mit Nebengebäuden auf einer Fläche von 2400 m² unmittelbar am Gewässer zurückgebaut. Es entstand eine naturnahe Flusslandschaft im innerstädtischen Raum mit Erholungswert für Menschen und zur Erhaltung und Verbesserung der Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Im Flussabschnitt gibt es Stromschnellen und ruhige Bereiche, Fische können in den Kiesbänken laichen. Einbauten im Gewässer sorgen für die notwendige Bewegung in der Gewässersohle. Das flach abfallende Ufer und eine breite Sitztreppe locken zum Entspannen. „Besonders überzeugt hat das Preisgericht die Komplexität der Maßnahme. Dabei wurden viele wasserwirtschaftliche Aspekte miteinander verbunden: Hochwasser, Renaturierung, Erlebbarkeit des Gewässer sowie Fischschutz. Zusätzlich wurden Aspekte des Denkmalschutzes mitberücksichtigt”, so Prof. Dr. Uli Paetzel, Präsident der DWA. Bauherr war die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen, Planer die Basler & Hofmann Deutschland GmbH in Bautzen. Die Münstersche Aa ist in dem nördlich vom Stadtzentrum gelegenen Planungsabschnitt ein stark urban geprägtes Gewässer mit hohen Einleitungsmengen aus dem Regenwasserkanalnetz. Die Beeinflussung durch den Menschen, die Beschränkungen durch den urban geprägten Raum und den Hochwasserschutz stellten besondere Anforderungen an die Planung. Die Planung umfasst die ökologische Verbesserung der Aa auf einer Länge von rund 1,3 km mit einer linksseitigen, großzügigen Vorlandabgrabung mit Breiten von bis zu 30 m. Zusätzlich bieten Informationspunkte und Wege eine wesentliche Steigerung der Erlebbarkeit der Stadt-Aa. Hierzu Uli Paetzel: „Besonders positiv wird bei diesem Projekt unter anderem die sehr gute Integration der Regenwasserbewirtschaftung gesehen. Insgesamt sieht das Preisgericht hier eine vorbildliche Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie im städtischen Raum.” Bauherr war das Tiefbauamt der Stadt Münster, Planer Sönnichsen & Partner - Ingenieure für Wasserbau und Wasserwirtschaft in Minden. „Die DWA will den Weltwassertag nutzen, um auch in Deutschland auf die Notwendigkeit gesunder Gewässer hinzuweisen, und anhand besonders positiver Beispiele zeigen, wie wertvoll intakte Gewässer für Mensch und Natur sind”, meint Johannes Lohaus, Sprecher der Bundesgeschäftsführung der DWA.

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20190321_002

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