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2018 - das wärmste und trockenste Jahr seit 1881

Wettertechnisch war 2018 ein ganz besonderes Jahr. Das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881. Das sonnigste Jahr seit 1881. Und eines der niederschlagärmsten seit 1881. Der Trockenheitsrekord wurde dabei nur aufgrund des relativ nassen Jahresanfangs verpasst. Von April bis November verliefen alle Monate ausnahmslos zu warm, zu trocken und zu sonnenreich. Das Jahr 2018 stand ganz im Zeichen des Klimawandels, betont der Deutsche Wetterdienst (DWD) diesbezüglich in seiner Mitteilung zum Deutschlandwetter 2018 nach ersten Auswertungen der Ergebnisse der rund 2000 Messstationen. Das Jahr 2018 begann dabei mit einem ungewöhnlich milden und sehr niederschlagsreichen Januar, wobei besonders im Südwesten gebietsweise große Regenmengen auftraten. Im Februar und März zeigte sich der Winter nur kurz, aber mit zwei markanten Kaltlufteinbrüchen. Anfang April schaltete das Wetter innerhalb weniger Tage von Winter auf Sommer um. April und Mai waren sogar die wärmsten seit dem Beginn regelmäßiger Messungen. Im Mai und in den ersten beiden Juniwochen entluden sich vor allem im Süden und Westen zahlreiche schwere Gewitter, oft mit Hagel und sintflutartigem Regen. Doch von diesem blieben die meisten Regionen verschont, so dass nun eine der größten Trockenheiten der deutschen Klimageschichte folgte. Dazu erlebten die Menschen im Juli und August eine der längsten und gewaltigsten Hitzeperioden. Sommerlich warme Tage mit viel Sonnenschein und katastrophale Regenarmut zogen sich bis in den November hin. Erst im Dezember ging die Dürre mit ergiebigen Niederschlägen zu Ende. Mit 10,4 Grad Celsius (°C) lag im Jahr 2018 der Temperaturdurchschnitt um 2,2 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 1,8 Grad. 2018 übertraf damit den bisherigen Rekordhalter 2014 um 0,1 Grad und ist das wärmste Jahr seit Messbeginn 1881. Heißester Ort war Bernburg an der Saale mit 39,5 °C am 31. Juli. Die kälteste Nacht meldete Reit im Winkl am 28. Februar mit -22,1 °C. Das Jahr 2018 erreichte mit rund 590 Litern pro Quadratmeter (l/m²) nur 75 Prozent seines Klimawertes von 789 l/m². Damit gehört es zu den niederschlagsärmsten seit Beginn regelmäßiger Messungen 1881. Von Februar bis November blieben zehn Monate in Folge zu trocken. Den insgesamt wenigsten Regen und Schnee erhielten einige Orte in Sachsen-Anhalt und Thüringen mit nur rund 250 l/m², den meisten das Oberallgäu und der Südschwarzwald mit örtlich über 1800 l/m². Die größte Tagessumme fiel am 12. Juni in Mauth-Finsterau im Bayerischen Wald mit 166,5 l/m². Die höchste Schneedecke, abseits der Berggipfel, meldete Balderschwang im Oberallgäu am 13. Februar mit 142 cm. Bezogen auf die Bundesländer waren traditionsgemäß die östlichen Länder die Trockensten. So fielen in Brandenburg weniger als 390 l/m² (Soll: 557 l/m²). Noch geringer fielen die Niederschläge in Sachsen-Anhalt aus, mit 360 l/m² wurde auch hier der Sollwert von 547 l/m² deutlich unterschritten, Sachsen-Anhalt war damit 2018 das trockenste Bundesland. Deutlich nasser wie gewohnt die südlichen und westlichen Bundesländer. So erreichte das Saarland mit 925 l/m² fast das Niederschlagssoll von 945 l/m² und war damit das niederschlagsreichste Bundesland. In Bayern und Baden-Württemberg fielen immerhin noch jeweils 745 l/m² Niederschlag. Das jeweilige Soll - 980 l/m² für Baden-Württemberg, 940 l/m² für Bayern - wurde damit aber deutlich unterschritten.

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20190205_001

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