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Ostsee kann trotz Klimawandel guten Zustand erreichen

In der Ostsee-Umwelt kann ein guter Zustand erreicht werden. Notwendig ist dafür, dass die im Ostseeaktionsplan vorgesehenen Maßnahmen zur Reduktion der Nährstoff-Einleitungen konsequent umgesetzt werden. Dies haben Modelluntersuchungen eines internationalen Autorenteams um den Warnemünder Ozeanographen Markus Meier ergeben. Die Autoren widersprachen damit der Ansicht, dass der Klimawandel generell ein Erreichen dieses Zieles unmöglich macht. Gleichzeitig bestätigten sie jedoch, dass bei unverändert hoher Nährstoffbelastung der Klimawandel für eine Verschärfung der Überdüngung sorgt. Denn nach wie vor zählt die Überdüngung zu den größten Umweltproblemen der Ostsee. Sie befördert das Entstehen toxischer Algenblüten und führt zu Sauerstoffmangel-Regionen, in denen kein höheres Leben mehr existieren kann. Der Ostseeaktionsplan zielt daher explizit darauf ab, weniger Nährstoffe in die Ostsee einzutragen. Alle Anrainerstaaten haben sich auf dieses Ziel verständigt, aber die Umsetzung verläuft schleppend. Vor diesem Hintergrund hat ein internationales Team von Modellierern aus Deutschland, Schweden, Finnland, Russland und Portugal eine Analyse von 58 sogenannten Multi-Model-Ensemble-Simulationen für die Ostseeregion im 21. Jahrhundert durchgeführt. Unter Berücksichtigung von Klimaszenarien, die der Weltklimarat (IPCC) für den fraglichen Zeitraum entwickelt hat, untersuchten alle Modelle die Auswirkungen einer konsequenten Umsetzung des Ostseeaktionsplans. Parallel wurde die Entwicklung bei unveränderten Eintragsmengen berechnet. Als Kontrolle dienten die Jahre 1980 bis 2005, für die Beobachtungswerte vorliegen. Je näher die Modellergebnisse für diesen Zeitraum an diese real gemessenen Werte herankamen, desto höher wurde die Verlässlichkeit der Modelle eingestuft. Zur Erfassung des Zustandes wurden die Variablen Sauerstoff, Salzgehalt und Temperatur sowie die Nährstoffe Stickstoff und Phosphor herangezogen. Der Modellvergleich ist unter dem Dach des Baltic Earth Programms (www.baltic-earth.eu) und mit finanzieller Unterstützung des BONUS-Projektes Baltic App (Well-being from the Baltic Sea - applications combing natural sciences and economics) sowie des Schwedischen Forschungsrates für Umwelt-, Landwirtschaftsforschung und Raumplanung durchgeführt worden. Die Studie „Assessment of Eutrophication Abatement Scenarios for the Baltic Sea by Multi-Model Ensemble Simulations” ist in der Fachzeitschrift Frontiers of Marine Science erschienen (doi: 10.3389/fmars.2018.00440).

Webcode

20190115_001

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