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Helfen Biberdämme bei Hochwasser?

Welche Auswirkungen haben Biberdämme bei Hochwasser? Erhöhen sie womöglich die Schutzfunktion aufgrund des Wasserrückhalts? Diesen Fragen ging die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) in dem vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz geförderten Forschungsprojekt „Die Wirkung des Europäischen Bibers auf den natürlichen Wasserrückhalt an ausgewählten Fließgewässern Bayerns” nach. In dem damit in Verbindung stehenden Projekt "ProNaHo" des Lehrstuhls für Hydrologie und Flussgebietsmanagement der TU München erfolgt dann die prozessbasierte Modellierung. Mit einer bayernweiten Umfrage wurden in verschiedenen Naturräumen die Anzahl und Verteilung von Biberdämmen erfasst und nach relevanten Parametern typisiert. Dabei zeigte sich, dass Biber nur an kleinen Fließgewässern Dämme bauen, die meist weniger als sechs Meter breit und weniger als 70cm tief sind sowie mindestens einen Gehölzsaum aufweisen. Dämme werden nur in nicht zu steilem Gelände errichtet, bei über 7Prozent Gefälle finden sich in aller Regel keine Dämme mehr. Je nach Topographie und Geländeneigung entstehen Dammkaskaden. Das durch die Dämme zurück gehaltene Sedimentvolumen schwankt dabei in Abhängigkeit der Fläche der Biberteiche zwischen 42 und 3858 Kubikmetern. Vor allem das Freibord zwischen dem Wasserspiegel und der Oberkante des Dammes entscheidet in Verbindung mit der Biberteichgröße darüber, wie viel der anströmenden Wassermenge aufgenommen und zurückgehalten wird. Die bei den stabilsten Dämmen im Bayerischen Wald ermittelte Maßzahl HQ10 sagt dabei aus, dass die dortigen Biberdämme zehnjährigen Hochwasserereignissen standgehalten haben. Grundsätzlich wird die potentielle Wirkung von Biberdämmen auf den Hochwasserabfluss durch die Verringerung der Fließgeschwindigkeit, die durch das Freibord zurückgehaltene Wassermenge sowie längerfristig von der Dammstabilität bestimmt.

Webcode

20180608_002

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