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EU-Verbundvorhaben zur Nutzung von Abwasser als Energiequelle

Neue Verfahren zur Nutzung von Abwasser als Energiequelle hat das EU-Verbundvorhaben POWERSTEP getestet. Das dreijährige Forschungsprojekt wurde vom Kompetenzzentrum Wasser Berlin (KWB) zusammen mit 15 europäischen Partnern aus Industrie und Forschung das 3jährige Forschungsprojekt POWERSTEP durchgeführt; es wurde durch die Europäische Union im Programm Horizon 2020 mit 5,2 Millonen Euro gefördert. Im Rahmen von POWERSTEP hat das KWB ein neues Konzept der Abwasserreinigung in Deutschland erstmals großtechnisch in einem Klärwerk in Sachsen getestet. Über ein innovatives Filtrationsverfahren werden die energiereichen organischen Stoffe schon im Zulauf der Kläranlage dem Abwasser entzogen und direkt in die Schlammfaulung überführt, wo über den Weg der Biogasgewinnung Strom erzeugt wird. Der energieaufwendige Weg der „Schlammbelebung” wird dadurch entlastet. Auf dem Klärwerk des Abwasserzweckverbandes Döbeln-Jahnatal in Westewitz/Sachsen wurde dieses Konzept erfolgreich getestet. Es konnte nachgewiesen werden, dass kommunales Abwasser tatsächlich als Energiequelle nutzbar ist und damit einen Beitrag zur Realisierung der Energiewende in Deutschland leisten kann, so das KWB in einer Pressemitteilung. Zusammen mit weiteren innovativen Bausteinen wie Power-to-gas, Heat-to-Power und Nährstoffrückgewinnung wurde ein Gesamtkonzept einer zukünftigen Kläranlage entwickelt, die vorhandenen Ressourcen im Abwasser optimal ausnutzt. Die Betriebskosten der Kläranlage bleiben dabei im heute üblichen Rahmen, auch die Reinigungsleistung des Klärwerks wird nicht verschlechtert. Im gesamten Projekt POWERSTEP konnte gezeigt werden, dass das Konzept und die Realisierung einer energie-positiven Kläranlage bereits heute mit innovativen Technologien (wie dem Einsatz von Filtration zur Extrahierung des energiereichen Schlamms) realisiert und in Zukunft mit neuen Technologien sogar ein Energieüberschuss von mehr als 70 Prozent erzielt werden kann, so das KWB. Nach Meinung des KWB sei es möglich, mit rund 5 Prozent Mehrinvestition eine Kläranlage zum Energieproduzenten werden zu lassen und dabei im laufenden Betrieb Geld für den Stromeinkauf zu sparen.

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20180522_005

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