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Phosphorrückgewinnung mit Hefe

Einen speziellen Weg, bei dem Bierhefe dazu beiträgt, Phosphor aus Klärschlamm wieder als Dünger zur Verfügung zu stellen, verfolgt das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ, Leipzig). Nachdem das Verfahren in einem ersten Projekt erfolgreich im Labor getestet worden ist, soll es nun in einer Kläranlage des Abwasserzweckverbands Mittlere Mulde (Eilenburg) erprobt werden. Beide Vorhaben werden fachlich und finanziell mit insgesamt rund 473 000 Euro von der DBU gefördert. Das am UFZ entwickelte Verfahren ist zweistufig: Der Klärschlamm wird unter Ausschluss von Luft in Wasser gegeben, sodass sich der Phosphor darin löst. Dieses Wasser kommt dann in einen Behälter mit Hefe, die den Phosphor aufnimmt, aber nicht die im Klärschlamm enthaltenen Schadstoffe, und anschließend als Dünger genutzt werden kann. Außer dem Reststoff Hefe, der als Abfall in Brauereien anfällt, benötigt das Verfahren keine chemischen Zusätze. Beim Abwasserzweckverband Mittlere Mulde sollen nun 3000 Liter Klärschlamm pro Durchgang bearbeitet werden. Dabei sollen auch die im vorangegangenen Projekt entwickelten Sensoren des Projektpartners Centec (Maintal) weiter verbessert. Sie messen, wie viel Phosphor sich in den einzelnen Hefeorganismen ansammelt. Das UFZ erwähnt, der Einsatz der mit Phosphor angereicherten Hefe als Dünger werfe noch einige Fragen auf.

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20180427_004

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