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Nährstoffe: Niedersachsen will besonders belastete Gebiete ausweisen

Niedersachsens Umweltministerium will den Kampf gegen zu hohe Nährstoffeinträge intensiveren. Die aktuelle Lage bezeichnete Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies Anfang April bei der Vorstellung des Nährstoffberichts als besorgniserregend. Er kündigte an, gemeinsam mit dem Landwirtschaftsministerium konsequent geeignete Maßnahmen gegen den zu hohen Nährstoffeintrag zu erarbeiten. Als wichtigstes Instrument sieht Lies dabei die neue Düngeverordnung. Konkret fordert Lies mehr Transparenz bei der Düngung, insbesondere beim Verbleib der jährlich anfallenden rund 60 Millionen Tonnen Wirtschaftsdünger. Hierfür hält er eine zeitnahe Umsetzung der Länderermächtigungen, zum Beispiel über Meldepflichten von Nährstoffvergleichen und Düngebedarfsermittlung, für erforderlich. Darüber hinaus will Lies gemeinsam mit dem Landwirtschaftsministerium besonders belastete Gebiete ausweisen, in denen zusätzliche Anforderungen an die landwirtschaftliche Praxis gestellt werden müssen. Niedersachsen hat aufgrund seiner intensiven landwirtschaftlichen Bewirtschaftung seit Jahren hohe Nährstoffüberschüsse, die Grundwasser und Oberflächengewässer belasten. Dies führt dazu, dass im Zuge der Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie für rund 60 Prozent der Landesfläche ein schlechter chemischer Zustand des Grundwassers an die europäische Kommission gemeldet werden musste. Auch die seit Mitte der 1990er-Jahre im Vier-Jahresturnus zu meldenden Nitratberichte zeigen keine Verbesserungen der Grundwasserqualität. Ende 2016 hat die Europäische Kommission daher beim Europäischen Gerichtshof Klage eingereicht wegen mangelnder Umsetzung der Nitratrichtlinie.

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20180419_001

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