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Klaus Lützner gestorben

Am 7. März 2018 starb Prof. Dr.-Ing. habil. Klaus Lützner im Alter von 76 Jahren. Er war von 1987 bis 2003 Professor für Abwasserbehandlung an der TU Dresden. Nach dem Studium des Bauingenieurwesens an der TU Dresden hat Klaus Lützner 1970 promoviert und sich 1979 habilitiert. Prof. Lützner war mit Leib und Seele Hochschullehrer, die Ausbildung hatte für ihn oberste Priorität. Die Gratwanderung zwischen Theorie und Praxis hat er dabei bravourös gemeistert, indem er Erfahrungen aus Forschungsprojekten sowie aus Beratungen bei Erweiterungs- und Betriebsproblemen von Kläranlagen in die Vorlesungen hat einfließen lassen. In der Forschung war er über die Jahre hinweg in zahlreichen Themenbereichen aktiv. In frühen Jahren standen Untersuchungen zu Spezialproblemen wie der Nutzung von Ionenaustauscherharzen in der oberflächenveredelnden Industrie bis hin zur Nährstoffelimination aus Gülle im Vordergrund. Nach der Wiedervereinigung war Prof. Lützner mit seiner Arbeitsgruppe in deutschlandweite BMBF-Verbundvorhaben involviert, deren Inhalte von der Lachgasemission aus Kläranlagen bis zur Gewässerbelastung bei Regenwetter reichten. In den 1990er- und frühen 2000erJahren hat er sich schwerpunktmäßig mit der Optimierung der biologischen Nährstoffelimination, mit der Co-Vergärung von Schlamm und organischen Siedlungsabfällen sowie mit dezentralen Abwasserbehandlungsverfahren mit einem Schwerpunkt bei Pflanzenkläranlagen befasst. Prof. Lützner hat beim Ausbau der Abwasserbehandlung in den neuen Bundesländern eine wichtige Rolle innegehabt. Er hat mit seiner Arbeitsgruppe unter anderem den Ausbau der Kläranlagen Dresden-Kaditz, Halle, Leipzig, Erfurt und Gera - um nur einige der wichtigsten zu nennen - begleitet und maßgeblich beeinflusst. Mit Professor Klaus Lützner sind auch der erfolgreiche Aufbau und die Entwicklung der damaligen ATV-Landesgruppe Sachsen/Thüringen untrennbar verbunden. Am 21. Juni 1990, dem Tag der Gründung der ATV-Landesgruppe Sachsen/Thüringen, zum Landesgruppenleiter gewählt, hat Klaus Lützner bis zum Jahr 2002 die gesamte Verbandsarbeit geprägt und mitgestaltet. Im Bundesvorstand der ATV war Professor Lützner seit 1990 und im Präsidium von 1996 bis zum Jahre 2002 tätig. Unter seinem Vorsitz entwickelte sich die ATV-Landesgruppe Sachsen/Thüringen sehr schnell und erfolgreich. Die Fusionierung zum ATV-DVWK-Landesverband Sachsen/Thüringen hat er ab dem Jahr 2000 maßgeblich befördert und auch damit die Grundlagen für den Erfolg des jetzigen DWA-Landesverbandes Sachsen/Thüringen gelegt. Seit dem Jahr 1990 hat sich Professor Lützner auch in besonderem Maße für den Aufbau der Kläranlagen- und Kanal-Nachbarschaften in der ATV-Landesgruppe Sachsen/Thüringen engagiert. Nicht nur als Vorsitzender des Nachbarschaftsbeirats, sondern auch als Lehrer der Kläranlagen-Nachbarschaft Westerzgebirge war sein Rat geschätzt. Für seine aktive Rolle beim Aufbau der ATV-Landesgruppe Sachsen/Thüringen und seine langjährige Arbeit im Präsidium der ATV bzw. ATV-DVWK wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft der Vereinigung verliehen. Im Ruhestand hat sich Klaus Lützner seinen zahlreichen Hobbies gewidmet, zu denen Reisen, Berge, Sport, Musizieren und seine Enkel gehörten. Wir verlieren mit Klaus Lützner nicht nur einen ehemals sehr aktiven, sondern auch einen aufrichtigen, angenehmen Kollegen, der bei all seinen Erfolgen stets ein bescheidener und nahbarer Mensch geblieben ist. Die DWA, der Landesverband Sachsen/Thüringen und das Institut für Siedlungs- und Industriewasserwirtschaft der TU Dresden werden Klaus Lützner ehrend in Erinnerung behalten.

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